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Schlechtes Benehmen eine Sache der Moral

Schlechtes Benehmen eine Sache der Moral

„De gustibus non est disputandum“

Zu deutsch: Über Geschmack lässt sich nicht streiten, ist ein kluges Sprichwort, nur trifft es häufig nicht zu. Zumindest gibt es im Umgang mit den Mitmenschen Geschmacklosigkeiten, über deren Einstufung als solche weitgehend Konsens herrscht. Die wichtigsten Geschmacklosigkeiten sind:

  • Angeberei, die sich durch evidente Tatsachen als Vorspiegelung von Falschem entlarvt.
  • Sichern und Inanspruchnahme von Vorteilen, die nicht redlich erworben wurden.
  • Überrumpeln von kultivierten und freundlichen Menschen zur Ausnutzung von Gütigkeit und Höflichkeit und unredlicher Verbesserung der eigenen Position.
  • Mit Unwahrheiten den anderen zu Handlungen zu bringen, die er bei Kenntnis des wahren Sachverhalts nicht vornehmen würde.
  • Andere in der Diskussion unterbrechen, dazwischenreden, nicht ausreden lassen, niederbrüllen.
  • Andere in ihrem ästhetischen Empfinden beleidigen durch schlechte, unpassende oder einfach zu wenig Kleidung, durch schlechte eigene Hygiene, Ungepflegtheit, schlechte Gerüche und unpassende Geräusche.
  • Hilflose in ihrer Hilflosigkeit sich selber überlassen, über sie lachen, sie verspotten.
  • Zusagen machen, Versprechen abgeben und nicht einhalten.
  • Klare eigene Schuld leugnen und andere wider besseren Wissens beschuldigen.
  • Die Vorteile einer Gemeinschaft nutzen, sich aber den Pflichten entziehen.
  • Zu dem letzten Punkt gibt es ein treffendes Zitat des Deutschen Dichters Johann Gottfried Herder (1744 – 1803):

    „Wer seinen Pflichten entsagt, verliert seine Rechte, die der Pflicht ankleben“.

    Wie Recht er damit hat.

    Benimmregeln eine Anleitung zum moralischen Handeln

    Die Liste von Geschmacklosigkeiten zeigt, wie sehr schlechtes Benehmen, schlechter Geschmack eine Sache der Moral ist. Das beweist, dass das Regelwerk des guten Benimms letztlich eine Anleitung zum moralischen Handeln ist. Jedenfalls finden die meisten Benimmregeln ihre Wurzel in moralischem Tun.

    Regeln für ein reibungsloses Miteinander

    Vielfach sind Benimmregeln allerdings auch nur die Voraussetzung für reibungsloses Miteinander. Wenn festgelegt ist, dass der Mann links und die Frau rechts gehen, dann hat das natürlich nichts mit einer moralischen Dimension zu tun. Es klappt nur einfach der Spaziergang besser, wenn Mann und Frau das wissen und beachten. Aber da die Regelung nun mal herrscht, dass der Würdigere immer rechts geht, hat die Beachtung dieser Regel dann doch wieder eine moralische Dimension: Indem ich jemanden bitte, doch rechts von mir zu gehen, ehre ich ihn, denn ich sage ihm „selbstverständlich bist Du von uns beiden der Würdigere“, ohne dass ich diesen Satz aussprechen muss.

    Der Autor

    Gastartikel von Uwe Fenner, Leiter des Instituts für Stil und Etikette. In seinen Beiträgen schreibt der Stilcoach und Buchautor über Knigge und Benimm in allen Lebenslagen

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