Wonach suchen Sie?

Blog

Anzeige

Werbepartner Banner

Appetitlich speisen

Knigge-Essensregeln: Wie isst man was?

Knigge-Essensregeln: Wie isst man was?

Dass man Kartoffeln nicht „zermatschen“ sollte, ist weitgehend bekannt. Doch bei anderen Speisen wie Austern, Geflügel oder Hummer herrscht nicht selten Unsicherheit, wie diese gesellschaftlich korrekt gegessen werden sollten. Um bei einem privaten oder beruflichen Dinner eine gute Figur zu machen, soll dem an dieser Stelle Abhilfe geschaffen werden.

Von der Ananas bis zum Hummer – Anleitung zum gesellschaftlich korrekten Verzehr

Ananas wird in der Küche vorbereitet und in verzehrbaren Stückchen oder in Scheiben serviert, die mit der Obstgabel, der kleinen Gabel oder mit Gabel und Löffel gegessen werden.

Artischocken werden in der Regel so auf einem Teller serviert, dass man von oben nach unten Blatt für Blatt abziehen kann. Mit dem dicken, fleischigen Ende des Blattes in die leckere Sauce dippen und diesen Teil des Blattes mit den Zähnen mitsamt dem Dip abziehen. Das Innere der Artischocke ist das Herz. Es besteht aus dem Boden und dem Heu. Letzteres kann man nicht essen, man hebt es ab und legt es an die Seite. Der Boden dagegen schmeckt sehr gut. Man zerschneidet ihn am Ende mit Messer und Gabel und verzehrt ihn anschließend.

Austern: Die geöffnete Auster wird mit Zitrone beträufelt und ausgeschlürft. Man sollte sie mit der kleinen Austerngabel erst von ihrem Schalenboden trennen, dafür hat die Austerngabel häufig eine Schneideseite. Dann kann man sie entweder mit diesem Werkzeug spießen, aus der Schale ziehen, verspeisen und die Flüssigkeit, das Meerwasser, gegebenenfalls vermischt mit einer leichten Essigsauce, im Anschluss durch leichtes Kippen der Schale trinken. Man kann auch alles zusammen direkt aus der Austernschale schlürfen, die man vorher an den Mund setzt.

Avocado: Sie wird im Allgemeinen halbiert serviert. Man löffelt sie aus. Eventuell mit einem Dip zusammen oder bereits püriert. Nur die dunkelgrüne, kräftige Lederhaut bleibt übrig.

Bananen besitzen von Natur aus den praktischen Bananen-Reißverschluss, mit dem sie allerdings nur zu öffnen sind. Die Banane stattdessen mit Messer und Gabel zu öffnen, ist erlaubt, wirkt aber ein bisschen albern. Die von der Schale entkleidete Banane isst man dann mit (Obst-) Messer und Gabel.

Fisch durfte früher nur mit dem Fischbesteck, oder ersatzweise mit zwei Gabeln, zerlegt und gegessen werden. Ausnahmen galten und gelten auch heute noch für Matjes, Rollmöpse sowie Räucheraal und geräucherten oder gebeizten Lachs. Denn diese Meerestiere erfordern wegen der Festigkeit ihres Fleisches ein richtiges Messer mit richtiger Schneide. Heute sieht man den Verzehr von Fisch aber auch mit normalem Besteck nicht mehr so streng. Denn der wahre Grund, warum man Fisch nicht mit einem Messer schneidet, ist mit den rostfreien Stahlklingen entfallen. So ist das Fischbesteck eigentlich nur noch ein Relikt an gute alte Zeiten.

Geflügel, wie Enten, Gänse, Fasane, Tauben, Rebhühner, Poularden und anderes Federvieh, kommt entweder schon zerteilt, mitunter sogar entbeint auf den Tisch. Dann ist es leicht. Oder man muss sich mit dem großen Tranchiermesser sein Stück abschneiden, etwas Brust, einen Flügel oder ein Bein. Wenn auf dem Tisch Fingerschalen stehen – das sind kleine Schälchen mit Wasser und einer Zitronenscheibe, um sich darin seine Finger waschen und mit der Serviette abtrocknen zu können – darf man die Beine in die Hand nehmen und abnagen. Aber eben nur dann. Es geht aber auch gut mit Messer und Gabel!

Hummer isst man mit Hummergabeln. Mit diesem langen und schmalen Gabelwerkzeug lässt sich das Fleisch aus den Gliedmaßen des Hummers ziehen.

Zum Abschluss noch einmal zu den Kartoffeln: Wie bereits eingangs erwähnt, werden diese nicht zermatscht. Sie werden aber genauso wenig mit dem Messer zerschnitten, das gilt ebenfalls als unfein. Dies hat – genauso wie beim Fisch – seinen Ursprung darin, dass die Silbermesser bis vor einigen Jahrzehnten noch nicht über die rostfreien Stahlklingen verfügten und die Kartoffeln so den üblen Geschmack des Metalls annahmen.

Der Autor

Beitrag von Uwe Fenner, Leiter des Instituts für Stil und Etikette. Der Text stammt aus seinem Buch „Erfolgreich mit Stil„. Darin schreibt er über Knigge und Benimm in allen Lebenslagen.

Verwandte Beiträge

Anzeige

SHOEPASSION.com Banner

Keine Kommentare

Leave a Comment

Ihre E-Mail wird nicht veröffentlicht.