Wonach suchen Sie?

Blog

Anzeige

Werbepartner Banner

Was machst du gerade …? – Kleine Facebook-Knigge

Was machst du gerade …? – Kleine Facebook-Knigge

Noch in dieser Woche wird Facebook nach nur sechs Jahren die unglaubliche Marke von 500 Mio. Nutzern durchbrechen. Eine halbe Milliarde Menschen hat sich dann im „Gesichtsbuch“ verewigt. Wäre Facebook ein Land, würde es auf die Einwohner bezogen nach China und Indien das drittgrößte der Welt sein.

Ein kleiner Vergleich: Um 50 Mio. Nutzer zu erreichen, benötigte…
…das Radio: 38 Jahre
…das Fernsehen: 13 Jahre
…das Internet: 4 Jahre
…der iPod: 3 Jahre
…Facebook: nach 9 Monaten über 200 Mio. !

Jeden Tag publizieren die Mitglieder rund 6 Milliarden Nachrichten und laden monatlich über 3 Milliarden Bilder auf die Plattform hoch. Sie sagen jetzt vielleicht, „das sind doch alles pickelige, pubertierende Jungs, die den ganzen Tag vor ihrem Computer hängen!“. Dann darf ich Sie ein wenig korrigieren. Alleine in Deutschland liegt das Durchschnittsalter der Facebooknutzer bei knapp 40 Jahren. Die am schnellsten wachsende Gruppe sind 55-65-jährige Frauen.

Warum machen die das?

Die Gründe für ein eigenes Profil bei Facebook sind ebenso vielschichtig wie deren Inhaber. Es gibt jene, die nach alten Schulfreunden, Kommilitonen oder ehemaligen Arbeitskollegen suchen und den Kontakt aufleben lassen möchten. Einige wollen neue Bekanntschaften schließen oder gemeinsame Interessen austauschen. Wiederum andere leben ihren privaten und/oder beruflichen Alltag gerne in der Öffentlichkeit aus oder versorgen ihre Freunde (so werden die Menschen bei Facebook genannt, mit denen man digital verbunden ist) mit aktuellen Berichten, Fotos oder Videoclips.

Und es gibt natürlich Unternehmen, die den Weg des sozialen Miteinanders eingeschlagen haben und sich über Facebook eine wachsende und loyale „Fan“-Gruppe aufbauen.

Wenn man sich ein wenig von Freundesliste zu Freundesliste klickt und dabei die veröffentlichten Profile ansieht, wird man bei einigen den Wunsch hegen, mit diesen Menschen vernetzt zu sein. Bei anderen wird man eher mitleidig den Kopf schütteln und sich peinlich berührt denken: „Wie kann man denn so etwas veröffentlichen?“

Eines sollte man aber grundsätzlich anerkennen. Jeder dieser Menschen hat den Schritt in die (individuell zu beschränkende) Öffentlichkeit gewagt und eine Entscheidung getroffen, die nicht mehr reversibel ist. Denn: Google vergisst nie!

Wie mache ich es denn nun richtig?

Ob Sie bei Facebook „Gesicht zeigen“ möchten oder nicht, ist alleine Ihre Entscheidung. Überlegen Sie es gut und lassen sich dabei nicht in die eine oder andere Richtung drängen. Schließlich ist es Ihr Leben und Sie alleine sind dafür verantwortlich.

Wenn Sie sich dazu entschließen, sich bei Facebook zu registrieren und ein eigenes Profil anzulegen, sollten Sie einige Punkte in Betracht ziehen.

10 Umgangsformen für Facebook:

    Hören Sie zu.

Lesen Sie zunächst einmal, was andere so über sich preisgeben, wie sie sich präsentieren, wie und worüber sie sich unterhalten.

    Hören Sie weiter zu.

Übereilen Sie nichts. Auch wenn Facebook täglich wächst, spielen einige Tage mehr oder weniger keine wirklich entscheidende Rolle für Ihren Auftritt.

    Entwickeln Sie eine Strategie.

Auch wenn es sich nach einer unternehmerischen Marketingplanung anhört, geht es doch um Sie persönlich. Wofür möchten Sie Ihr Facebook-Profil nutzen? Möchten Sie sich nur mit bestehenden, „echten“ Freunden vernetzen oder sind Sie auch an neuen Kontakten interessiert? Sie werden früher oder später Kontaktanfragen von Menschen erhalten, die Sie nicht oder nur über mehrere Ecken kennen.

    Seien Sie konsequent.

Wenn Sie sich dafür entschieden haben, nur Menschen in Ihre Freundesliste aufzunehmen, mit denen Sie tatsächlich befreundet sind, belassen Sie es auch dabei. Beantworten Sie entsprechende Kontaktanfragen, zum Beispiel von Arbeitskollegen oder Geschäftspartnern höflich und wertschätzend und bieten Sie als Alternative zum Beispiel Ihr öffentliches Profil auf einem Kontaktnetzwerk wie LinkedIn oder Xing an.

    Denken Sie vor dem Schreiben.

Was auch immer Sie in Ihrem Profil veröffentlichen, ist für die Ewigkeit. Angefangen vom Profilbild (Bikini oder Anzug?), über Ihren privaten Status („Single“, „Es ist kompliziert“, „Auf der Suche nach …“ etc.) bis zu Einträgen auf Ihrer Seite („Heute total langweilig im Büro, surfe seit Stunden im Netz“, „Bin jetzt für drei Wochen im Urlaub in Australien“). Beachten Sie die möglichen Folgen, sowohl die negativen als auch die positiven.

    Beteiligen Sie sich.

Wenn Sie möchten, dass sich andere für Sie interessieren, sollten Sie sich auch für andere interessieren. Lesen Sie die Einträge Ihrer Facebook-Freunde und wenn Ihnen etwas gefällt (und wenn Sie damit leben können, dass auch andere Nutzer es mitbekommen), zeigen Sie es ruhig durch mit dem „Gefällt mir“-Button. Kommentieren Sie Beiträge und beteiligen Sie sich an Diskussionen.

    Netzwerken Sie.

Zum Netzwerken gehört nicht nur, eigene Inhalte zu veröffentlichen sondern auch auf andere interessante Beiträge und Quellen hinzuweisen. Wenn Ihr Ziel darin besteht, ein möglichst großes Netzwerk aufzubauen, kann es von Vorteil sein, regelmäßig andere, relevante oder interessante Inhalte zu referenzieren und damit für Ihre Facebook-Freunde zugänglich zu machen. Stets mit Angabe des Urhebers, versteht sich.

    Was du nicht willst, was man dir tu‘ …

Kommunizieren Sie wertschätzend. Reagieren Sie auf Beiträge, mit deren Inhalt Sie nicht einverstanden sind, nicht sofort gekränkt oder eingeschnappt. Häufig ist es besser, eine gewisse Zeit verstreichen zu lassen, durchzuatmen und sich erst einmal mit anderen Dingen zu befassen. Wenn die ersten Emotionen ein wenig abgekühlt sind, sieht man die Situation oft entspannter und kann so reagieren, dass ein möglicher Konflikt nicht weiter eskaliert und in der Öffentlichkeit ausgetragen wird.

    Bestellen Sie Ihr Feld alleine.

Sind Sie Farmer oder Aquarianer? Sehr beliebt auf Facebook sind so genannte Social Games. Digitale Spiele, während dessen Verlauf Bauernhöfe errichtet und betrieben oder Fische adoptiert, aufgezogen und gepflegt werden. Jede Aktion, sei es das Bestellen des virtuellen Feldes oder die Suche nach einem bestimmten Rohstoff, wird dabei im eigenen Profil veröffentlicht. Und damit auch auf der Startseite jedes vernetzten Freundes. Bei intensiver Beteiligung an einem solchen Spiel kann die veröffentlichte Aktivität für die digitalen Freunde schnell nervig werden und dazu führen, dass der engagierte Farmer „entfreundet“ wird. Richten Sie für derartige Aktivitäten einfach ein zusätzliches Profil ein und quälen Sie niemanden mit ständigen Status-Nachrichten zu Ihrer Fischzucht.

    Verkaufen Sie nicht.

Niemals. Wenn Sie der Meinung sind, Ihre aufgebaute Facebook-Gemeinde sei die ideale Zielgruppe für den Inhalt Ihrer beruflichen Beschäftigung, versuchen Sie bitte nie, über diese Plattform ebenso platt wie formlos etwas an den Mann oder an die Frau zu bringen. Auf diese Idee sind bereits etliche vor Ihnen gekommen und in der Regel ist das einzig messbare Ergebnis eine schlagartig schrumpfende Freundesliste. Und womit? Mit Recht.

Über den Autor


Gastartikel von Jan Schaumann. Der Stiltrainer schreibt in seinem Kolumnen für den Gentleman-Blog über Umgangsformen, Stil und werteorientierte Kommunikation.

Verwandte Beiträge

Anzeige

SHOEPASSION.com Banner

Ein Kommentar

  1. Anselm
    Jul 24, 2010

    Wo steht eigentlich „Ewigkeit“? Ich finde zahllose Twitter- und Facebookposts weder mit internen Suche noch mit Google… anscheinend wird irgendwann trotzdem weggeschmissen.

    Dennoch kann es natürlich passieren, das sich in irgendeinem Archiv noch was versteckt…

Leave a Comment

Ihre E-Mail wird nicht veröffentlicht.