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Ein Mann, ein Duft: Harry Houdini

Ein Mann, ein Duft: Harry Houdini

Heute: Bühne frei für Harry Houdini & Hugh Parsons Traditional

Mit seinen Entfesselungstricks hat Harry Houdini einst die ganze Welt in Atem gehalten. Der Duft Traditional aus dem Hause Hugh Parsons kann in Sachen Verwirrspiel locker mit dem berühmten Vaudeville-Artisten mithalten. Lesen Sie im Gentleman-Blog, wer das Duell der Illusionisten für sich entscheiden kann und gewinnen Sie einen Flakon des blauen Wunders.

Trick 1: Der erfundene Yankee

Der vermeintliche Amerikaner Harry Houdiniwurde am 24. März 1874 als Erik Weisz in Budapest geboren. Erst vier Jahre später zog die Familie in die USA und änderte dort den Nachnamen in Weiss. Im Alter von 17 begann Erik – der sich mittlerweile Ehrich nannte – eine Karriere als Bühnenzauberer. Als Referenz an zwei seiner Vorbilder, den berühmten Magier Harry Kellar und den französischen Varietékünstler und Automatenkonstrukteur Jean Eugène Robert-Houdin, gab er sich den Künstlernamen Harry Houdini – und wurde damit weltberühmt.

Trick 2: Das verschwundene Traditionshaus

Während sich die Puzzlestücke von Harry Houdinis wahrer Identität einfach zusammensetzen lassen, gestaltet sich die Spurensuche bei der Marke Hugh Parsons einiges schwieriger. Bekannt ist, dass die Firma 1925 von Hugh Edward Lancelot Parsons gegründet wurde. Zusammen mit seiner Frau Gladys fabrizierte und verkaufte er an der Regent Street in London hochwertige Krawatten und Accessoires aus Seide und anderen edlen Materialien. Gemäss Internetrecherchen findet man an besagter Adresse immer noch die Büros einer Hugh Parsons Ltd. Inwiefern diese Firma jedoch für die Krawatten gleichen Namens verantwortlich ist, die heute vereinzelt z.B. bei eBay als Made in Italy oder Handmade in England angeboten werden, lässt sich nicht verifizieren. Die Spur Richtung Süden könnte sich jedoch als richtig erweisen, wird in einem Herrenmode-Forum doch behauptet, dass Hugh Parsons inzwischen zum Krawattenhersteller Orsini in Milano gehört, der unter anderem auch für Gucci, Givenchy und Dunhill tätig ist.

Trick 3: Der entfesselte Star

Zu Beginn seiner Karriere tingelte Harry Houdini mit kleinen Wanderbühnen durchs Land, trat in Sideshows als Hellseher auf und verkaufte Wundertinkturen für einen Quacksalber. 1893 heiratete er die deutschstämmige Varietétänzerin Wilhelmine Beatrice «Bess» Rahner, die ihn bis an sein Lebensende als Bühnenassistentin begleiteten sollte. Den Durchbruch schaffte der junge Magier mit der Perfektionierung seiner sagenhaften Entfesselungskünste. Kein Knoten und kein Schloss waren vor ihm sicher und seine Aufführungen wurden von Mal zu Mal spektakulärer. Egal ob gut verschnürt im Fluss versenkt, lebendig begraben oder kopfüber vom Wolkenkratzer hängend – Harry Houdini konnte immer und überall entkommen. Auch als Flugpionier und Erfinder feierte er Erfolge und bald war der todesmutige Artist nicht nur der bestbezahlte, sondern neben Sarah Bernhardt auch der berühmteste Star seiner Zeit.

Trick 4: Der Duft aus dem Nichts

Der bereits vergessen geglaubten Marke Hugh Parsons gelang 1998 ein verblüffendes Kunststück: aus dem Nichts zauberte sie eine Palette «traditioneller» Herrendüfte auf den Markt. Während sich die unter gleichem Namen angebotenen Krawatten zumindest theoretisch zum Mutterhaus an der Regency Street zurückverfolgen lassen, verliert sich die Spur der Parfums auf der offiziellen Homepage www.hughparsons.it. Über den dort aufgeführten Kontakt, die Firma Novaseta S.p.A. in Biella, findet der Laie kaum brauchbare Informationen. Noch weniger Erfolg verspricht die Suche nach der beworbenen Bekleidungslinie. Während Brillen, Hemden und Schuhe von Hugh Parsons also bis auf Weiteres eine Fata Morgana bleiben, haben es immerhin die Düfte in den gut sortierten Fachhandel geschafft.

Trick 5: Der Ruf aus dem Jenseits

Harry Houdini lachte dem Tod auf der Bühne tausendfach ins Gesicht. Privat aber war er vom Gedanken an das Jenseits besessen. Enttäuscht und angewidert von den plumpen Tricks an spiritistischen Séancen beschloss der brillante Illusionist, sich der Entlarvung von Scharlatanen und der Suche nach stichhaltigen Beweisen für ein Leben nach dem Tod zu widmen. Um diese Mission selbst aus dem Jenseits fortsetzen zu können, vereinbarte er mit seiner Frau Bess eine Reihe von Codes, welche er ihr nach seinem Ableben von der anderen Seite aus zu übermitteln versuchen würde. Tatsächlich empfing Arthur Ford am 31. Oktober 1929, ganze drei Jahre nach Houdinis Tod, eine der codierten Botschaften. Allerdings gestand die angeschlagene Witwe später, dem falschen Medium die Nachricht «Rosabelle believe» höchstpersönlich verraten zu haben. Die Suche nach Houdinis Geist geht weiter: Jährlich werden an Halloween in Chicago und Holyoke, Massachussets Séancen für den grossen Magier veranstaltet – bisher ohne Erfolg.

Trick 6: Das blaue Wunder

Während Houdinis Vermächtnis allenfalls morbiden Charme verströmt, verblüfft Traditional von Hugh Parsons mit maritimer Frische – und entlarvt die Aufschrift «London 1925» auf der Verpackung damit gleich selber als Augenwischerei. Als typische Kinder der 80er- und 90er-Jahre sind die so genannten «Aquatics» weder very British noch besonders Klassisch. Erfolgreichster Vertreter der Duftgruppe ist das 1988 eingeführte Cool Water von Davidoff, welches den Trend lanciert – und später leider ordentlich überstrapaziert – hat. Die Rezeptur von Traditional zeigt sich glücklicherweise ausgewogener als jene des bekannten Vorbilds. Fruchtige Nuancen von Limone, Mandarine und schwarzen Johannisbeeren sorgen für einen sonnigen Auftakt, gefolgt von den grün-herben Akzenten von Wachholder, Engelwurz, Pfeffer und einem Hauch Kardamom. Ambra und warme Holznoten unterlegen die Komposition und sorgen für eine harmonische Mischung, in der kein Bestandteil dominiert. Über allem schwebt natürlich die typische aquatische Note, die mit ihrer Frische an eine Meeresbrise erinnert und unbeschwerte Sommerlaune weckt. Damit vermag Traditional von Hugh Parsons trotz anfänglicher Bedenken bezüglich Herkunft und Stil zu punkten: mehr Ferienfeeling passt einfach nicht in eine Flasche. Minuspunkte gibt es einzig für die Markenführung – selten passten Name, Verpackung und Inhalt weniger zueinander als in diesem Fall.

Trick 7: Das salomonische Urteil

Harry Houdini und Traditional von Hugh Parsons sind Blender. Beide geben vor zu sein, was sie nicht sind – und der Erfolg gibt ihnen Recht. Während Houdinis Lebenswerk auch heute noch schwer wiegt, kann Traditional lediglich als olfaktorisches Leichtgewicht im besten Sinne überzeugen. Aquatics sind nun mal nicht jedermanns Sache. Aber es gibt nicht viele Düfte, die auf so unaufgeregte Art so unbeschwert gute Laune verbreiten wie das Eau de Parfum von Hugh Parsons. Weil der Sommer vor der Tür steht, geben wir ihm heute den Vorzug. Wohl wissend, dass wir spätestens im Herbst des Lebens gerne einige Antworten von Harry Houdinis Geist hätten. Das Duell der Illusionisten endet damit also unentschieden.

Trick 8: Das Lächeln der Fortuna

Gewinnen ist keine Zauberei: einfach Facebook-Fan von Gentleman-Blog werden, den Post zu diesem Artikel liken, eine Hasenpfote über die linke Schulter werfen, drei Mal laut «Aquaticadabra» rufen – und mit etwas Glück landet schon bald ein Flakon Traditional von Hugh Parsons im Wert von 82 Euro in Ihrem Briefkasten. Bestehende Fans können selbstverständlich ebenfalls mitmachen. Teilnahmeschluss ist der 10.06.2012. und den Gewinner resp. die Gewinnerin bestimmt alleine das Los. Rechtsweg wie immer ausgeschlossen. Wir drücken die Daumen!

Der Autor dankt Harry Houdini für seinen gesunden Skeptizismus und der Firma Albrecht & Dill für das Testmuster.

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Über den Autor

Parfum-Kenner Lindo GanarinDer schweizer Bohemien Lindo Ganarin mit italienischen Wurzeln arbeitet als Creative Director in Bern und bloggt nebenbei über seine Passion für Wohlgerüche.

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Ein Kommentar

  1. Katharina
    Jun 4, 2012

    ich würde gerne meinen Mann mit diesem Duft überraschen ;-)

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