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Knopfsache – Der Knopf, das unterschätzte Accessoire

Knopfsache – Der Knopf, das unterschätzte Accessoire


Eleganz wird bekanntlich vielerorts unterschiedlich beschrieben. Der Gentleman zum Beispiel möge sich nach Meinung vieler Autoren nicht mit mehr als Ehering, Uhr und Manschettenknöpfen schmücken. Der Gentleman-Blog zeigt, dass man diese Regel einhalten und dennoch mit einem weiteren Accessoire auftrumpfen kann: mit Knöpfen.

Bewusste Wahl macht Knöpfe zum Accessoire

Ein Knopf ist ein Bestandteil einer zweiteiligen Vorrichtung, die dazu dient, zwei Stücke von Kleidung jeder Art wie Oberbekleidung, Unterbekleidung, Schuhen oder zwei Teile von Behältnissen wie Taschen, Körben, Kästen miteinander zu verbinden (schließen)“, so sagt es Wikipedia.

So weit, so praktisch. Doch in der Knopffrage liegt verborgenes Potential zum Customizing des Anzuges oder Blazers. Wer die Eingangs erwähnte Ehering-Uhr-Manschettenknöpfe-Regel einhalten will, aber trotzdem ein Mehr, ein ausdrucksvolles und dennoch nicht pfauigen oder zu pompösen Tüpfelchens auf dem „i“ des persönlichen Stils sucht, findet im Knopf einen Verbündeten.

Der Knopf ist ein immer wieder unterschätzter und bei der Bestellung von neuem Kleide viel zu oft übersehener Antagonist zum handgenähten und gern kontrastfarbenen Loche: Meist sind Knöpfe schlicht und nach allen anderen Details mehr en passant bis lieblos ausgewählt, immerhin manches Mal an Ärmeln küssend, viel öfter streng nebeneinander, bei Maßkleidung und gehobener Maßkonfektion tatsächlich durchknöpfbar oder als schlichter Fake auf Stangenware – schlimmstenfalls in direkter Nachbarschaft mit dem auf den Ärmel aufgeheftetem und dort vergessenen Herstellernachweis. Aber es geht eben auch anders.

Reißverschluss-Konkurrenz belebt das Knopf-Geschäft

Seit dem 14. Jahrhundert etablierte sich die mechanische Schließe anstelle von Schnüren, Bändern, Nestelbändern, Fibeln oder Knebeln, um zusammen zu halten, was zusammengehört. Ab 1851, als der „automatische, ununterbrochene Kleiderverschluss“, besser bekannt als Reißverschluss, erfunden (und erstmals in großem Umfang nach 1917 bei der US Navy bei wetterfesten Anzügen von Lotsen eingesetzt) wurde, musste sich der Knopf wegen der überaus praktischen Konkurrenz weiterentwickeln. Bald galt es wieder als chic, Knöpfe aus außergewöhnlichem Material wie Perlmutt, echtem Horn oder Leder zu tragen.

Im Grunde sind solche Knöpfe als Eyecatcher für Blazer und Sportsakkos gedacht. Für Anzüge mit einer englischen Beknopfung sind Knöpfe mit Gold- oder Silberblatt, echter Emaille oder Bronze erhältlich. Diese sind in groß und klein verfügbar und werden in kleinen Mengen druckgegossen. Die erhältlichen Designs sind in der Regel sehr klassisch und schließen zum Beispiel Adler, keltische Kreuze und Cambridge Wappen ein. Mein Favorit: Der Goldknopf mit der das Motiv umrahmenden Inschrift „Carpe diem“.

Individuelle Knöpfe haben ihren Preis

Wie die meisten ebenso schönen wie entbehrlichen Dinge haben auch edle Knöpfe ihren Preis: Für eine Ausstattung von Jackett, Weste und Ersatzknöpfen liegt der Mehrpreis eines dreiteiligen Anzuges bei rund 300 Euro. Wer es noch exklusiver liebt, kann ab einer Stückzahl von meist 100 eigene Designs, Wappen oder Logos verknopfen lassen – damit ist eine subtile Individualität machbar, hinter der ein Monogramm im Maßhemd zum Allerweltsdetail verblasst. Wohl dem, der keine anderen Sorgen hat.

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Der Autor

Lars Hallatsch schreibt im Gentleman-BlogDieser Beitrag stammt aus der digitalen Feder von Lars Hallatsch. Er lebt und arbeitet als freier Journalist, Dozent und Coach bei Köln und München. Stil und Style für Herren sind dabei seine besondere Leidenschaft.

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