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Muss ein Gentleman immer höflich sein?

Muss ein Gentleman immer höflich sein?

Ein Gentleman hat dafür zu sorgen, dass sich die Menschen in seiner Gesellschaft wohlfühlen. Tadellose Manieren und ehrlich gemeinte Höflichkeit zählen zu den Kardinaltugenden eines vollendeten Kavaliers. Doch muss sich ein Gentleman deswegen alles gefallen lassen und auch dann höflich bleiben, wenn Andere ein ungebührliches Verhalten an den Tag legen und die Freiheit ihrer Mitmenschen beschneiden?

Der Begriff der Höflichkeit

Der große englische Philosoph und Vordenker der Aufklärung John Locke meinte: „Die Höflichkeit ist eigentlich weiter nichts als ein vorsichtiges Bestreben, gegen niemand Verachtung und Geringschätzung zu zeigen“. Höflichkeit soll sicherstellen, dass die Mitmenschen mit Würde behandelt werden und auch in schwierigen Situationen ihr Gesicht wahren können. Höflich handelt demnach, wer sein Gegenüber freundlich und mit Respekt behandelt. Dazu zählt auch, bei etwaigen Fehlern nachsichtig zu sein.

Der Begriff der persönlichen Freiheit

Bei der Definition der Freiheit hilft ein Zitat des französischen Schriftstellers und Journalisten Alphonse Karr. Er sagte: „Die Freiheit eines jeden hat als logische Grenzen die Freiheit der anderen“. Mit diesem Zitat bringt es Karr auf den Punkt: Wir haben die Freiheit alles zu tun, was uns gefällt, solange wir keine anderen Menschen damit belästigen oder schaden. Würden alle Menschen danach leben, wäre die Welt ein friedlicher Ort.

Erleichtern statt sich beschweren!

Die Weisheit von Karr gilt auch im Umkehrschluss: Meine Mitmenschen dürfen alles tun, was ihnen Freude macht, sofern sie mich dabei nicht stören. Dieser logische Rückschluss bedeutet: Ein Gentleman ist nicht gezwungen jegliches Fehlverhalten Anderer unter dem Verweis auf Höflichkeitsverpflichtungen zu tolerieren. Wenn man sich gestört oder belästigt fühlt, hat man das gute Recht, den anderen auf sein Fehlverhalten aufmerksam zu machen. Die Beschwerde sollte dabei selbstverständlich auf eine höfliche aber trotzdem unmissverständliche Art und Weise erfolgen.

Natürlich kann man sich beschweren, wenn der Grill-Rauch des Nachbarn rüberzieht, wenn man im Straßenverkehr geschnitten wird oder wenn sich jemand im Supermarkt in der Warteschlange vordrängelt. Dennoch muss man es sicherlich nicht auch bei jeder Kleinigkeit tun. Denn wie es dem Wort beschweren schon innewohnt: Wer sich zu sehr und zu oft beschwert, der nimmt damit oft nur unnötige Last auf sich. Der Klügere gibt nach! Oft ist es die Beschwerde nicht wert. Wir Menschen sollten uns das Leben stattdessen erleichtern, in dem wir Toleranz nicht nur fordern, sondern auch leben.

Lesen Sie auch:
Höflichkeit muss von Herzen kommen
Intuition – Eingebung oder Einbildung?
Toleranz – Betrachtung eines überstrapazierten Begriffs
Der emanzipierte Gentleman – Bauchgefühl statt Perfektion

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Kommentare (5)

  1. Marc Koch
    Jun 17, 2013

    @ Herrn Fuegner:

    Lieber Herr Fuegner,

    ich habe Ihren Kommentar nun dreimal gelesen und scheinbar immer noch nicht verstanden: den Artikel von Herrn Klönne interpretiere ich als Denkanstoß, nicht als unumstößliches Manifest mit dogmatischem Charakter – das ist doch sicher weder seine Intention noch sein Selbstanspruch. Man kann seine Meinung vertreten, teilweise vertreten oder grundsätzlich anderer Auffassung sein (bin da ziemlich nahe bei Herrn Jansen), aber er gibt doch eigentlich nur eine Diskussionsgrundlage, beschreibt seine Sicht der Dinge auf deren Basis wir Leser unsere eigene Sicht reflektieren und ggf. hier diskutieren können…

    Auch fühle ich mich durch seine Verb-Wahl in keinster Weise in irgendeine Ecke hinsuggeriert. Welche Verben hätte er denn wählen sollen, um „ungefärbt“ zu formulieren (ich frage ernsthaft aus Interesse, da mir das Problem (aufgrund fehlender Sensibilisierung?) nicht bewusst ist)? Ihre Kritik verstehe und teile ich ungeschränkt bei Konstrukten von Zeitgenossen à la „Gell, die Suppe schmeckt ausgezeichnet“ oder „Nee, die Sportschau wollen wir doch nicht sehen, oder Schatz?“.

    Beste Grüße, Ihr Marc Koch

  2. Jun 13, 2013

    Also ich finde ja, dass nicht nur Männer immer freundlich sein sollten – ein guter Umgangston, Respekt und Freundlichkeit sind Geschlechterübergreifend. In der heutigen zeit scheint das aber immer weiter in den Hintergrund zu treten ( was mehr als schade ist ). gerade hier in Berlin fällt es mir doch recht häufig auf, das die jüngere Generation mehr als Respektlos miteinander ( aber auch anderen gegenüber ) auftritt.

  3. Jun 12, 2013

    Leider gilt die „Weisheit“ von Karr eben NICHT im Umkehrschluß. Denn das würde bedeuten, aus einer normativen Aussage (die ich GLAUBEN kann oder auch nicht) einen – Zitat „logische(n) Rückschluss“ zu machen (der dann mit „ist wahr“ geprüft werden könnte. Und das geht leider nicht ;)

    Auch ich sehe das nicht so, dass „der Klügere gibt nach“ immer die beste Lösung ist.
    Manchmal muss man andere in ihre Schranken verweisen.

    Für mich ist die wichtigste Aussage im zweiten Absat enthalten: „… auch in schwierigen Situationen ihr Gesicht wahren können.“ Das sollte m.E. Anspruch eines Gentelman sein: Dort einzugreifen (ohne Besserwisserei oder „na-wenn-man-es-so-nicht-macht-ist-es-TOTAL-daneben-Ansatz) wo jemand zu Schaden kommt oder sich ncht selbst helfen kann oder aber seine (eigene subjektive) Meinung so zu kommunizieren, dass der andere mit Gesichtswahrung aus der Situation gehen kann.

    „Toleranz leben“ – das kann ich nur unterstützen. Und dazu gehört eben auch, nicht Gewissheit (die eigene Sichtweise auf etwas) mit der Wahrheit (so ist es, nicht nur für mich, sonden für jedermann/-frau) zu verwechseln.

  4. Jun 12, 2013

    Also ich würde sagen ein Mann muss immer freundlich sein! Man kommt wirklich in jeder Situation mit Freundlichkeit weiter. Wenn man sich mal die Japanische Kultur anguckt, diese Menschen sind immer freundlich und grinsen, egal in welchen Situation Sie sind.

  5. Jun 12, 2013

    Das ist grober Unsinn: „Der Klügere gibt nach!“- dann muss er sich nicht wundern, wenn er von Dummen beherrscht wird! So weit zum Inhalt.
    Formal fällt mir an diesem Artikel zum wiederholten mal auf: achte mal auf deine Verben. Kein aufrechter Gentleman, kein Mann mit Selbstbewusstsein lässt sich von einem anderen gerne sagen: „sollte, muss, gezwungen, gutes Recht, sollten…“ Bei Dir schwingt der Versuch der Manipulation, Fremdsteuerung mit, da wedelt jemand zu penetrant mit dem Zeigefinger: mir ist das auf Dauer zuwider. Just my 2 cents

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