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Mehr als nur loben

Wertschätzende Kommunikation im Job

Wertschätzende Kommunikation im Job

Ein Gentleman gilt per Begriff als liebenswürdig und gütig. Insofern ist ein freundlicher und respektvoller Umgang selbstverständlich. Doch wie setzt man das im Alltag und im Beruf konkret um? Coach Kerstin Köhler gibt im Gentleman-Blog Tipps, wie Wertschätzung in der Kommunikation gelebt werden kann. Dabei macht sie deutlich, dass loben allein nicht reicht.

Typische Chef-Sprüche

Kommunikation ist immer auch ein Ausdruck der inneren Haltung zu seinem Gegenüber. Haben Sie schon mal solche Sprüche von Ihrem Chef gehört? „Wenn ich nichts sage, ist es Lob genug.“ Oder: „Ich sage nur was, wenn etwas schief läuft. Dann aber so laut, dass es alle hören.“ Mit Wertschätzung hat das nichts zu tun!

Die Macht der Wertschätzung

Die Begriffe „Anerkennung“ und „Wertschätzung“ sind nicht so eindeutig, wie es auf den ersten Blick scheint. Sie sind dynamisch, wandelbar und äußerst unkonkret. Erst dort, wo eine Person jemand anderem Anerkennung vermittelt, wird die Anerkennung konkret. Das heißt: Erst in der Interaktion wird aus Anerkennung Wertschätzung.

Echte Wertschätzung kann beim Gegenüber große Wirkung entfalten. Dabei spielt die innere Haltung des Wertschätzungsgebers allerdings eine große Rolle. Oft spürt Ihr Gegenüber, welche Absicht damit verbunden ist. Das kann bei diesem zu Verstimmungen führen. Reflektieren Sie daher Ihre eigenen Motive.

Wertschätzung ist zugleich ein menschliches Grundbedürfnis. Dahinter steckt eine Haltung, die Aufmerksamkeit bei seinem Gegenüber wohlwollend auf dessen positive Aspekte zu lenken, und ihm die Wertschätzung in Worten und Taten zum Ausdruck zu bringen.

Wie man anderen Wertschätzung entgegenbringt

Es gibt verschiedene Wege, seinen Mitmenschen Wertschätzung entgegenzubringen. Der eine Weg ist recht einfach: Hierzu gehört, positiv über Dinge zu reden und zeitnah positives Feedback zu geben. Lassen Sie dabei auch Ihr Lächeln für Sie arbeiten. Beispiele:
• „Grandios!“, „Zauberhaft!“, „Brillant!
• „Das haben Sie sehr gut gemacht.
• „Danke für Ihre Unterstützung.
• „Ich finde Sie klasse.
• „Danke für das angenehme Gespräch.

Ein Lob hat allerdings oft den gleichen Hintergrund wie ein Tadel. Mitunter wird nämlich nur gelobt, wenn danach eine weitere Forderung ansteht. Das ist häufig im Arbeitsalltag zu beobachten: zum Beispiel als Einleitung zur Kritik oder um die Produktivität der Mitarbeiter zu erhöhen. Dadurch bekommt Lob eine manipulierende Wirkung. Da ahnen viele Adressaten schon die Absicht – und sind verstimmt.

Wenn man jemandem echte Wertschätzung entgegenbringen möchte, geht es also nicht um Bewertungen. Das ist der etwas schwierige Weg, quasi der „Gentlemen-Weg“: Nicht an der Oberfläche zu bleiben, sondern Anerkennung zu zeigen, die vom Herzen kommt. Das ist zugegeben ein wenig aufwendiger – dafür aber auch nachhaltiger.

Der Unterschied zwischen Lob und Wertschätzung

Der Unterschied zwischen Lob und Wertschätzung zeigt sich in der Absicht. Die grundsätzliche Absicht von Wertschätzung ist nämlich nicht an Leistung oder Forderungen geknüpft, sondern an den Menschen. Wertschätzung zeigt sich durch beständige Aufmerksamkeit und Zuwendung sowie einen respektvollen Umgang mit dem anderen.

Das bedeutet für eine erfolgreiche wertschätzende Kommunikation: Finden Sie Formen der Bewertung, die ein Miteinander fördern, das heißt, ohne Statuswippe, sondern vielmehr aus einer offenen und wertschätzenden Haltung heraus.

Konkret bedeutet das für Ihre Kommunikation, dass Sie erstens verbindende Sprache verwenden und zweitens die vier Schritte der wertschätzenden Kommunikation nutzen.

Verbindende Sprache

Verbindend wird Sprache dann, wenn wir Beobachtungen darstellen, Gründe nennen, Wertschätzung ausdrücken und bitten statt fordern. Zwei Beispiele:
Statt: „Ihre Präsentation war brillant“, besser: „Ihre Präsentation war klar und überzeugend. Dadurch hat sie mich unterstützt. Danke dafür.
Statt: „Räum jetzt endlich den Geschirrspüler aus!“, besser: „Mir ist es wichtig, dass jeder seinen Beitrag leistet. Ich brauche Entlastung. Kannst Du mir sagen, was Du tun möchtest?

Trennende Sprache hingegen heißt urteilen, bewerten und sich über den anderen zu stellen. Auch das hat mit Wertschätzung nichts zu tun.

Die vier Schritte der wertschätzenden Kommunikation

Bei einer wertschätzenden Kommunikation bringen Sie Ihre Anliegen klar und verständlich zum Ausdruck und schaffen (bzw. versuchen) es gleichzeitig, das Anliegen ihres Gesprächspartners zu verstehen. Bewährt haben sich hier vier Schritte:
• Beobachtung
• Gefühl
• Bedürfnis
• Bitte

Tipps für den Gesprächsalltag

Für den Gesprächsalltag empfehle ich „WWW“, es steht für:
Wahrnehmung (Beobachtung beschreiben)
Wirkung (Gefühl und Bedürfnis/Motiv benennen, das erfüllt wird)
Wunsch (Handlungsbitte)

Ein Beispiel aus dem Arbeitsalltag, in dem die vier Schritte enthalten sind:
• „Das Konzept, um das ich Sie bat, enthält alle wichtigen Punkte, und Sie haben es außerdem sehr ansprechend formuliert.“ (Wahrnehmung)
• „Ich werde es genau so weiterleiten, wie Sie es vorbereitet haben.“ (Wirkungen)
• „Mich freut es sehr, dass Sie sich so schnell in die Materie eingearbeitet haben. Ich schätze an Ihnen die Klarheit und Gelassenheit, wenn es hier schnell gehen muss. Das gibt mir eine große Sicherheit, Sie in unserem Team zu haben. Ich kann mich auf Sie verlassen und habe großes Vertrauen in Ihre Arbeit.“ (Gefühle/Motive)
• „Sie haben im konzeptionellen Bereich eine außergewöhnliche Stärke, die Sie so viel wie möglich nutzen sollten.“ (Wunsch)

Das können Sie natürlich auch privat einsetzen, um Mitmenschen wertzuschätzen. Entscheidend sind die 3 Ws: Wahrnehmung schildern, Wirkung benennen und mit Gefühlen und Motiven kombinieren sowie letztlich den Wunsch bzw. die Bitte äußern.

Wertschätzung beginnt bei sich selbst

Nur wer sich selbst wertschätzt, kann anderen respektvoll Anerkennung zeigen und mit ihnen wertschätzend kommunizieren. Die Wertschätzung beginnt daher bei Ihnen. Sie können Selbstwertschätzung für sich als Kraftquelle nutzen. Nutzen Sie dazu die vier Schritte der wertschätzenden Kommunikation auch für Ihre Selbstwertschätzung.
1. Beobachtung: Mit welcher Haltung haben Sie heute zu Ihrem Wohlbefinden, Ihrem Erfolg oder Ihrer Lebensverschönerung beigetragen?
2. Bedürfnis: Was hat sich dadurch erfüllt?
3. Gefühl: Wie fühlen Sie sich?
4. Dank: Wie möchten Sie Ihre Wertschätzung sich selbst gegenüber deutlich machen?

Von einem guten Kompliment kann ich zwei Monate leben.“ – Mark Twain

Die Autorin

Kerstin Köhler

Kerstin Köhler

Kerstin Köhler ist Senior Executive Coach bei ExpertExecutive Frankfurt. Sie ist Spezialisten für zielorientierte B2B-Kommunikation und erfolgreiche Wirtschaftsrhetorik für Entscheider.

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