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Entscheider: Zurückhaltung bringt Resultate

Entscheider: Zurückhaltung bringt Resultate

Seit jeher gilt der Gentleman auch als Entscheider. Nicht nur er selbst ordnet sich so ein, auch sein Umfeld nimmt ihn als Gestalter mit Überblick wahr. Erfolgscoach Patrizia Becker hat für den Gentleman-Blog einen Fakten-Check durchgeführt und verrät, wie man einen bleibenden Eindruck hinterlässt.

Entscheider sein bedeutet, im Fokus zu stehen. Es bedeutet auch, „gelesen“ zu werden wie eine Zeitung – oder „decodiert“ wie eine Geheimbotschaft – je nachdem… Das Verhalten jener Alphatypen hat eine hohe Relevanz. Diese beginnt bereits bei kleinen Gesten.

Entscheider damals: Das Zelebrieren des Neuen

Es war eine hochinteressante Zeit: Als die ersten Handys erschwinglich wurden, waren sie natürlich zuerst bei den oberen Führungskräften zu sehen. Wer etwas auf sich hielt, war mit diesem unübersehbaren „Monstrum“ unterwegs. Wer besonders viel auf sich hielt, ließ sich in der Mittagspause anrufen. Denn wessen „Knochen“ selbst in der Kantine keine Ruhe gab, galt als unverzichtbar. Perfekt und im Dauer-Einsatz – die 80-er Jahre waren die Ära der Dynamik.

Die Dynamik des Entscheiders

Der damalige Alleskönner verfügte über die Energie eines Umspannwerkes. Dynamisch zu sein war die halbe Miete. Die andere Hälfte schien irgendwie darin zu bestehen, alles zu initiieren und möglichst viel zu kontrollieren. „In meinem Film bin ich der Star, ich komm auch nur allein klar“ trällerten Ideal zu Beginn des Jahrzehnts. Markige Lässigkeit rundete das Image des schlaflosen Wundertäters ab. „Immer einen Spruch auf den Lippen“ lautete das Helden-Epos über den Entscheider.

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Von der „verlängerten Werkbank“ zum Impulsgeber: Der Mitarbeiter

Lag der Akzent damals auf der Person des Entscheiders, ist er heute verstärkt beim Team zu finden. Menschen in ihrer Entwicklung ihres Potentials zu unterstützen, das versetzt den Entscheider in die Rolle des Coaches. Das Heldenepos wurde umgeschrieben: Sozial wirkmächtig zu sein, ist die neue Hechtrolle – die Fähigkeit zur Zurückhaltung die neue Dynamik.

Ein frivoler Gedanke….

In ihrem Buch „Wilful Blindness“ lässt Margaret Heffernan den Sozial-Psychologen Irving Janis zu Wort kommen: Der Berkeley-Professor (26.05.1918 – 15.11.1990) zeigt auf, welche Vorteile gar die Abwesenheit eines Entscheiders hat. Vom Star zum Stichwortgeber, so könnte man die Leadership-Journey (den „Weg des Leiters“) im Lichte des Zeitgeistes beschreiben.

Wörtlich heißt es dort: „Erstaunt über die Ergebnisse seiner eigenen Hypothese der „Gruppen-Denke“ schlug Irving Janis Meetings in kompletter Absenz des Leiters vor. Diese bestärkten die Teilnehmer darin, über den üblichen gedanklichen Rahmen hinauszugehen, neue Informationen und Lösungen zu erwägen. Alles schon vorhersagen zu können ist eine schlechte Angewohnheit, die man leider nicht mit dem College zurücklässt. Auch, wenn Leiter sehr wachsam ihre eigenen Ansätze unterdrücken: Eine offene Debatte wird einfach lebendiger, wenn sie nicht anwesend sind.“

Man mag diesem Ansatz alles zuschreiben: Von entspannter Weisheit bis zur Selbstablehnung im Gewand liberalen Edelmutes – eines birgt er jedenfalls in sich: den Keim befreiender Radikalität. Gibt es etwas, was persönliche Weiterentwicklung mehr fördert?

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Entscheider jetzt: Das Fördern des Unsichtbaren

Das Betätigungsfeld hat sich verlagert: Der Rahmen ist vom vorwiegend äußeren Verhalten in die Arena der inneren Einsichten verlagert worden. Damit ist der Anspruch an die Führungskraft deutlich gestiegen. Den geübten Misserfolgsvermeider zum Beispiel in eine neue Risikobereitschaft hinein zu begleiten und bei allem Zeit- und Erfolgsdruck auf schnelle Antworten zu verzichten – das erfordert ein hohes Maß an Selbstdisziplin und Zurückhaltung.

Für ein freies Klima, in welchem die Mitglieder eines Teams ihre Ideen ungeschützt präsentieren haben sich diese Punkte bewährt:

  1. Verzicht auf diagonale Kommunikation: Herablassung, schon in der gedanklichen Wahrnehmung, vergiftet jede Beziehung. Und schafft leise Verweigerung.
  2. Überprüfung der eigenen Vorsprungs-Tendenzen: Halte ich es aus, wenn der Mitarbeiter besser ist als ich? (Und sich so richtig im Glanz der allgemeinen Bewunderung sonnt?)
  3. Die gesunde Demut vor dem Gegner: Betrachten Sie sein Arsenal mit innerer Beiläufigkeit – auf der Basis Ihres gestrigen Erfolges?

Wie hat ein Freund mir neulich gesagt? „Führung ist ein Meisterwerk.“ Ihnen wünsche ich dabei ebenso viel Inspiration wie Erfolg.

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Über die Autorin

UnbenanntPatrizia Becker von Erfolg mit Stil berät Unternehmen und Entscheider mit psychologischem Fingerspitzengefühl in Sachen Auftritt und Kundengewinnung. Ihre Passion: Die Optimierung erfolgskritischer Abläufe und strategischer Hotspots. Im Gentleman-Blog schreibt sie über Motivation, Selbstverwirklichung und Krisenmanagement.

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Kommentare (2)

  1. Jul 4, 2016

    Lieber Marcus Krüger,

    ganz herzlichen Dank für Ihr Feedback!
    Es ist mir eine Freude.

    Patrizia Becker

  2. Marcus Krüger
    Jul 3, 2016

    Wie immer sehr inspirierend! Danke

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