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Kleiner Handschuh-Knigge

Kleiner Handschuh-Knigge

Gladiatoren stellten sich niemals ohne sie im Zweikampf, Könige entsandten sie als Zeichen ihres herrschaftlichen Schutzes und der Damenwelt galten sie als Liebespfand. Heute ist von ihrem einstigen Symbolwert nur wenig geblieben, doch wollen wir sie vor allem an kalten Herbsttagen wie diesen nicht missen – unsere Handschuhe. Der Gentleman-Blog hat allerlei Wissenswertes rund um dieses traditionelle Accessoire zusammengetragen und verrät, woran man einen guten Herrenhandschuh erkennt.

Vom Liebespfand zum praktischen Accessoire

Noch im 19. Jahrhundert galt es als absoluter Fauxpas, einem anderen die nackte Hand zur Begrüßung zu reichen. Vielmehr gebot es die Etikette, die Handschuhe mehrmals am Tag zu wechseln, um für jeden Anlass akkurat gekleidet zu sein. Nicht erst zu dieser Zeit repräsentierten Material, Farbe und Verzierung der Handschuhe den gesellschaftlichen Rang des Trägers. Bereits im Grab von Tutanchamun entdeckten Archäologen gleich 27 Paar als herrschaftliche Grabbeigabe. Bei den römischen Gladiatoren hatte der Handschuh indes rein praktische Zwecke und ermöglichte es, den Gegner buchstäblich besser in den Griff zu bekommen. Doch ist damit die wechselseitige Geschichte des Handschuhs noch lange nicht beendet.

Im Mittelalter entsandte der König seinen Handschuh, um einer Stadt symbolisch seinen Schutz zu bezeugen. Erhielt allerdings ein Lehnsherr den Handschuh seines Untergebenen, so besiegelte dies ein neues Lehnsverhältnis. Äußerste Obacht war wiederum geboten, fiel einem der Handschuh direkt vor die Füße. Eine solche Geste wurde als offene Duellherausforderung eingesetzt. Doch genug von Kampf, Gewalt und Knechtschaft, denn knüpfte der Handschuh auch erste Liebesbande. Tatsächlich bekundete etwa der Ritter seine Gefühle, indem er dem Fräulein seinen parfümierten Handschuh anvertraute.

Handschuhe – edle Accessoires für kalte Tage

Heute sind Handschuhe primär funktionale Begleiter in der nasskalten Saison. Dennoch gibt es deutliche Unterschiede, was die Qualität betrifft. Ähnlich wie bei Tasche und Schuhwerk ist auch beim Handschuh die Form in erster Linie eine reine Geschmacksfrage. Doch während Fäustlinge bei Frauen noch „liebenswert“ aussehen mögen, entscheiden sich viele Herren nach wie vor für die klassischen Fingerhandschuhe. Setzen wir also einmal voraus, die Wahl fällt auf die traditionelle Variante, sind eine sorgfältige Verarbeitung und hochwertige Materialien entscheidend für Passform und Optik.

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1. Das Außenmaterial

Elegante Herrenhandschuhe bestehen in der Regel aus Leder. Vor allem das geschmeidige Ziegenleder erfreut sich unter den Materialien großer Beliebtheit, da es gleichermaßen anschmiegsam, strapazierfähig und unempfindlich gegenüber Nässe ist. Die außergewöhnliche Flexibilität, das geringe Gewicht sowie die angenehme Haptik zählen zu den positiven Begleiterscheinungen von Ziegenleder. Für den klassischen Dresscode ist jenes Leder wie geschaffen.

Eine Spur ausgefallener und dennoch nicht zu aufdringlich sind Modelle aus Hirschleder einzuordnen. Ihr besonderer Charme entfaltet sich erst auf den zweiten Blick. Bei oberflächlicher Betrachtung lässt sich das dezent strukturierte Hirschleder hingegen kaum von seinem Pendant aus Glattleder unterscheiden und weist genauso hervorragende Qualitätseigenschaften auf.

Ein deutlich auffälligeres Wesen besitzen Handschuhe aus Wildschweinleder. Seine einzelnen Borstenkanäle zeichnen sich unverkennbar auf der Außenseite ab und harmonieren deshalb ebenso gut zur modernen Freizeitgarderobe wie zum Anzug.

2. Das Innenmaterial

Ganz gleich, ob Ziegen-, Hirsch- oder Wildschweinleder – Handschuhe müssen in erster Linie bequem sitzen und die Hände vor Wind, Regen und Kälte schützen. An dieser Stelle gilt es also, das Innenmaterial einmal genauer zu inspizieren, entscheidet dieses doch primär über den Wohlfühlkomfort der Handschuhe.

Kuschlig weich und anschmiegsam sind hochwertige Lederhandschuhe häufig mit Kaschmirwolle ausgestattet, das von der gleichnamigen Hochlandziege stammt. Als Alternative bieten sich auch Modelle aus Kaninchenfell an für besonders frostige Temperaturen. Finden Außen- und Innenmaterial der Handschuhe erst einmal unser Wohlgefallen, muss letztlich nur noch das Design überzeugen.

Fazit: Ob die Handschuhe sich später in ein harmonisches Arrangement mit der übrigen Kleidung fügen oder aber bewusst Akzente setzen, bleibt wie sooft eine Frage des persönlichen Geschmacks.

Lesen Sie auch:

»» Stilfrage: Fingerlose Handschuhe

»» Regenschirm: Klischeehaftes wie nützliches Accessoire

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Kommentare (2)

  1. Nick
    Mrz 10, 2017

    hey,

    vom Design her sind die Handschuhe richtig klasse, gerade das mit dem Muster gefällt mir sehr gut – denke das Accessoires wie Armbänder und Handschuhe wie oben immer wichtiger sind für den richtigen Style

    grüße Nick

  2. Marco
    Jan 11, 2017

    Sehr schöner Artikel.
    Leder Handschuhe dürfen bei mir im Winter auch nicht fehlen.
    Hierbei überwiegt allerdings der praktische Nutzen anstatt der symbolische wert;)

    Viele Grüße
    Marco

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