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Vom Zarengeschenk zum Nostalgie-Parfüm – Rotes Moskau

Vom Zarengeschenk zum Nostalgie-Parfüm – Rotes Moskau

Eine schwere Süße begleitet von einem Hauch von Zitrusfrucht und Nelkengras mischt sich beim Krasnaya Moskva unverkennbar mit dem Duft von Birkenholz und Moschus. Beinahe 70 Jahre lang galt jenes Parfüm, was übersetzt soviel bedeutet wie »Rotes Moskau«, als einer der beliebtesten Düfte in der ehemaligen Sowjetunion. Wir erzählen die wechselseitige Geschichte jenes einstigen Zarengeschenks.

Der Klassiker unter den russischen Parfüms

Rotes Moskau – schon allein der Name beschwört Bilder von Hammer und Sichel, Lenin und der Russischen Revolution herauf. Die ideologische Dimension ist unverkennbar und natürlich bewusst gewählt. Wer bei diesem Duft jedoch lediglich an die Wirren der Oktoberrevolution zu Beginn des 20. Jahrhunderts denkt, vergisst darüber seine einstige zaristische Tradition. Tatsächlich blickt jenes Parfüm auf eine bewegte Geschichte zurück und zwar anfänglich noch unter einem ganz anderen Namen…

Französische Parfümkunst in Moskau

Vermutlich bereits im Jahr 1913 gab der letzte russische Zar Nikolaus II. höchstpersönlich ein Parfüm in Auftrag, das als Geschenk für seine Frau gedacht war. Anlässlich der 300-Jahr-Feier des Hauses Romanow überreichte eben jener Zar seiner Gattin, Kaiserin Alexandra Fjodorowna, »Le Bouquet préféré de l’Impératrice« – den »Lieblingsduft der Zarin«. Das Geschenk war ein voller Erfolg. Rasch etablierte sich das Parfüm zuerst am Hofe und erfreute sich wenig später auch innerhalb der Bourgeoisie großer Beliebtheit. Wie oft hatte man schließlich Gelegenheit, wie das Zarenpaar selbst zu duften?

Schöpfer des Regentenparfüms war im Übrigen August Michel, ein Schüler des berühmten Parfümeurs Henry Brocard. Ursprünglich in Frankreich geboren, hatte Brocard bereits um 1864 seine eigene Fabrik in Moskau gegründet und ließ sich später in Andrej Afanassjewitsch umbenennen. Seine Seifen und Düfte fanden nicht allein in Russland Anerkennung. Auch in Paris prämierte man Brocards Kreationen – doch zurück zum Lieblingsduft der Zarin.

Vom Zarenduft zum sowjetischen Nationalparfüm

Mit der Russischen Revolution endete nicht nur jäh die Zarenherrschaft, sondern vorerst auch die Blütezeit der russischen Parfümerie. Während Brocards Erben nach Frankreich flohen, arbeitete August Michel auch nach der Verstaatlichung in der Fabrik weiter und kreierte fortan sowjetische Düfte für jedermann.

Der »Lieblingsduft der Zarin« wurde kurzerhand in »Rotes Moskau« umbenannt und fand unter diesem Namen – nicht zuletzt im Hinblick auf die niedrigen Anschaffungskosten – auch international Beachtung. Noch heute gilt das Parfüm mit der schweren Süße als Liebhaber- und Sammlerduft.

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Ein Kommentar

  1. Nostalgie-Parfum
    Nov 13, 2016

    Vielen Dank für die Vorstellung des Parfüms, das ich bisher noch nicht kannte. Als nostalgischen Klassiker für Herren bevorzuge ich Knize Ten mit österreichisch-französischer Herkunft – die erste richtige Herrenduftserie überhaupt. Weiterhin großartig finde ich auch Dior – Fahrenheit.

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