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Was wir aus Horrorfilmen lernen

Was wir aus Horrorfilmen lernen

Haustiere mit einem heißen Draht zur Unterwelt, Suizid gefährdete Helden und Polizisten mit einer Obsession für Donuts flimmern vor allem im Herbst en masse über die Bildschirme. Denn mit dem nahenden Halloweenfest erlebt auch der Horrorfilm erneut seine Hochsaison. Doch in dem nervenaufreibenden Kampf zwischen Gut und Böse manifestieren sich nicht nur unsere schlimmsten Urängste, sondern auch zahlreiche Motive, bei der sich ganz unfreiwillig die Nackenhaare aufstellen. Wir präsentieren die haarsträubendsten Filmklischees rund um die Gruselschocker.

Der Horrorfilm zählt zu den ältesten Gattungen der Filmkunst und bedient sich in seiner Motivik gern aus dem Science-Fiktion Genre, dem Thriller sowie der Komödie. Im Grunde folgt das Geschehen vieler Horrorfilme einem ähnlichen Aufbau. In die heile Welt der Auftaktszene schleichen sich über kurz oder lang erste Irritationen in den Alltag ein: Gegenstände bewegen sich (wie) von Geisterhand, fremde Personen stören die Routine oder die allseits beliebte Autopanne führt die Protagonisten direkt zum Schauplatz des Grauens. Schluss mit lustig, der Horrorstreifen kann beginnen…

Tierische Orakel mit kurzer Lebenserwartung

Spätestens zu dieser Zeit signalisiert eine umherstreuende Katze oder auch der treue Familienhund, dass Gefahr in Verzug ist – traditionell wittern die vierbeinigen Leinwandhelden eine Bedrohung schon lange vor den Protagonisten. Eben jener siebte Sinn ist vermutlich auch der Grund, warum Katz und Hund regelmäßig zuerst ihr Leben lassen – allerdings erst, nachdem sie an späterer Stelle für einen gehörigen Schockmoment gesorgt haben.

Begriffsstutzige Helden mit Todessehnsucht

Dank mysteriösem Kinderlachen, plötzlich ermordeter Haustiere oder heulender Kettensäge dämmert es irgendwann auch den Protagonisten, dass sie sich im Epizentrum einer grauenvollen Spirale des Todes befinden. Leider zieht diese Erkenntnis nur selten die rettende Flucht nach sich. Mitnichten! Nun gilt es erst einmal, dem Grauen auf den Grund zu gehen und zwar selbst dann, wenn die Spur direkt in modrige Kellergewölbe, einsame Gassen, düstere Wälder oder still gelegte Minen führt. Es drängt sich die Vermutung auf, dass die Figuren in Horrorfilmen entweder durchweg an geistiger Umnachtung leiden oder mit heroischem Mut gestraft sind. Apropos Held: In der Regel handelt es sich bei den Protagonisten um eine Gruppe von wiederkehrenden Stereotypen, die im Verlauf der Handlung nach und nach dezimiert werden.

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Gute Manieren – weniger ist mehr

Wie dem auch sei, eine irrationale Neugier hat die Protagonisten also weiter in die Fänge des rachsüchtigen Poltergeists, kannibalischen Hinterwäldlers oder verrückten Wissenschaftlers getrieben. Doch noch steht die Begegnung zwischen Opfer und der Inkarnation des Bösen aus. Genau an dieser Stelle durchbricht mindestens eine der Figuren die dramatische Stille mit einem fragenden »Hallo, ist da jemand« – wahlweise klingelt auch ein Handy. Glückwunsch! Die Aufmerksamkeit der Widersacher ist ihnen nun gewiss.

Retter in der Not

Das Grauen ist entfesselt und der Kampf um Leben und Tod läuft auf Hochtouren. Die Überlebenden scheinen nun doch an ihrem Leben zu hängen und ergreifen überraschenderweise die Flucht. Zum Glück findet sich in jedem anständigen Horrorszenario zumindest ein Stuhl, welcher den Widersachern den Weg versperrt. Notdürftig unter die Türklinke geklemmt, vermag dieser selbst den leibhaftigen Antichristen für eine gewisse Zeit zu beschäftigen. Eindeutig ein Qualitätsprodukt!

Pleiten, Pech & (Auto-)Pannen

Nur wenige Sekunden trennen Verfolgte und Verfolger voneinander, doch beim Aufschließen der Autotür fällt so selbstverständlich der Schlüssel herunter, wie auch der Motor nicht beim ersten Mal anspringen will. Ist kein Auto in der Nähe, entpuppt sich eines der Mitglieder auf der Flucht als wortwörtlicher Klotz am Bein und scheidet gemäß der Darwin’schen Theorie in der Folge aus. Auch das Handy verspricht keine Rettung, denn grundsätzlich herrscht schlechter Empfang, das Gespräch bricht unerwartet ab oder der Akku ist leer.

Polizisten lieben Donuts

Nicht selten kreuzt ein Gesetzeshüter den Weg der Flüchtenden – vor allem in US-amerikanischen Horrorfilmen ernähren sich Polizisten ausschließlich von Donuts und zwar zu jeder Tages- und Nachtzeit. Hilfe ist von ihnen selten zu erwarten, denn sie glauben den Protagonisten aus Prinzip nicht und bleiben in der Folge oft selbst auf der Strecke.

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Zeit für Zärtlichkeit

Aller Wahrscheinlichkeit zum Trotze ist es den (wenigen) Überlebenden gelungen, sich vorerst in Sicherheit zu bringen. Eine willkommene Gelegenheit, um nicht etwa den gewonnenen Vorsprung auszubauen. Nun ist endlich der Moment für zärtliche Blicke, liebevoll ausgetauschte Berührungen und dramatische Liebesbekundungen gekommen. Blut verschmierte Kleidung wirkt scheinbar äußerst stimulierend.

Monster haben einen Röntgenblick

Traditionell verfügt der vermeintliche Unterschlupf lediglich über morsche Bretterwände, Papier dünne Türen oder brüchige Fensterscheiben. Beste Ausgangslage also für den bevorstehenden Überfall. Gleichgültig ob die schaurigen Peiniger überhaupt Augen ihr Eigen nennen oder nicht: Monster und Co. wissen dank übernatürlichem Opferradar immer genau, wo sich ihre Beute versteckt hält. Anders ist es nicht zu erklären, dass die blutrünstigen Kontrahenten – begleitet von furchteinflößenden, musikalischen Dissonanzen – wie aus dem Nichts durch Wände, Fenster oder auch Betonboden brechen und für Herzrhythmusstörungen sorgen.

Alles hat ein Ende oder etwa nicht…

Das grausige Finale ist nun nicht mehr weit und Gut gegen Böse begegnen sich erneut vis-à-vis. Doch keine Schlussszene ohne den berühmten Hosenklatscher, denn in dem dramatischen Überlebenskampf lässt sich der Held stets auf den Allerwertesten plumpsen und rutscht rückwärts – wild gestikulierend – auf dem Hinterteil umher. Vermutlich eine ausgeklügelte Verwirrungstaktik, denn in der Regel muss der unselige Widersacher am Ende dran glauben. Doch Ehre, wem Ehre gebührt: Einige Horrorstreifen brechen mit dem erlösenden „Happy End“ und entwerfen stattdessen ein düsteres Endzeitszenario. Häufig ein untrügliches Indiz für die Fortsetzung des grausigen Scharmützels.

Fazit: Die Liste der Horrorfilm-Klischees lässt sich noch endlos erweitern, aber Hand aufs Herz: Wir lieben Horrorfilme doch gerade wegen ihrer schaurig schönen Realitätsferne.

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