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Ostereier, Feuer & Osterreiter

Österliche Tradition in Deutschland

Österliche Tradition in Deutschland

Leider werden Feiertage wie das bevorstehende Osterfest heutzutage viel zu oft mit Stress verbunden und weniger mit Entspannung und Freude. Dabei bieten jene »Ruhetage« doch die Möglichkeit, einmal innezuhalten, Luft zu holen und etwas zu entschleunigen.

„[…]Aus dem hohlen finstern Tor
Dringt ein buntes Gewimmel hervor.
Jeder sonnt sich heute so gern.
Sie feiern die Auferstehung des Herrn,
Denn sie sind selber auferstanden[…]“

In Zeiten von Erfolgs- und Zeitdruck sowie ständiger Erreichbarkeit wird tendenziell mehr über Work-Life-Balance geredet als tatsächlich umgesetzt. Goethes Beispiel folgend, haben wir für Sie ein paar Ideen zusammengetragen, wie und wo man die Ostertage dieses Jahr verbringen kann. Und zwar jenseits von Arbeit und Alltag.

Norddeutschland

Im Norden Deutschlands wird besonders der Brauch des Osterfeuers zelebriert. Dieses läutet am Karsamstag die Osternacht ein. Auf Usedom zum Beispiel bieten viele Orte, über das gesamte Osterwochenende verteilt, noch weitere Attraktionen, die Spaß und Unterhaltung für die ganze Familie versprechen. In Zinnowitz findet neben dem Ostermarkt (14.04.-17.04.) auch das alljährliche Vineta Osterspektakel statt, eine Open-Air-Theatershow über die versunkene Stadt Vineta.

Man kann heute nicht mehr genau nachvollziehen, warum die Eier zu Ostern bemalt werden. Bekannt ist jedoch, dass das Ei im Christentum symbolisch für Leben und Auferstehung steht. Das Schlüpfen des Kükens aus der festen Eierschale steht außerdem für die Auferstehung Christi. Aus ähnlichen Gründen wird das Ei häufig auch als Symbol für das Erwachen des Frühlings gesehen. In Brandenburg lassen Kinder daher traditionell Ostereier einen Hügel hinunterrollen. Dies galt früher als Zauber, der die Wiesen und Äcker fruchtbar macht. In Stolpe bei Angermünde wird dabei der Hügel unterhalb des Burgturms „Stolper Grützpott“ jedes Jahr zum Schauplatz eines bunten Ostereier-Kullerns.

Mittel- und Süddeutschland

In der Oberlausitz findet wie jedes Jahr in verschiedenen sorbischen Orten das traditionelle Osterreiten statt, bei dem festlich geschmückte Reiter von einem Ort in den anderen ziehen, um die frohe Kunde von Christi Auferstehung zu verkünden. Am Wegesrand sieht man dabei auch den Prunk der sorbischen Tracht, in die sich die Frauen und Mädchen kleiden.

Bayern begeht das Osterfest stets eher ruhig, nicht zuletzt die stummen Kirchen ab Gründonnerstag und das Tanzverbot ab Mitternacht an Karfreitag und -samstag zeigen, wie streng der Süden Deutschlands eines der höchsten Feste des Christentums begeht. Im Chiemgau reiten am Ostermontag die „Pfeiferlbuben“ beim traditionellen Georgiritt. Auch hier kleiden sich die Teilnehmer in historische Tracht.

Westdeutschland

In Düdinghausen im Hochsauerlandkreis bietet sich wiederum ein Spektakel feuriger Art, in der Tradition des Osterkreuzes. Morgens wird ein 15 Meter großes Kreuz aus Kerzen am Steilhang oberhalb der Kapelle aufgebaut und am Abend des Ostersonntags entfacht, begleitet von Feuerwerken.

Die Stadt Lügde in Nordrhein-Westphalen darf sich mit dem Titel „Stadt der Osterräder“ schmücken. Jedes Jahr an Ostern werden dort mannshohe Räder aus Eichenholz und Stroh zunächst tagelang gewässert, schließlich angezündet und dann den Osterberg hinuntergerollt. Diese Osterräder wiegen rund 270 kg und ihr Ankommen am Fuße des Berges wird als Omen für eine gute Ernte gesehen. Die Tradition gibt es bereits seit 2000 Jahren und ist, wie viele Feuerbräuche wahrscheinlich heidnischen Ursprungs.

Zu Ostern leben alte Bräuche auf

Sie sehen, neben den verbreiteten Osterbräuchen, haben viele Regionen Deutschlands noch ihre eigenen Bräuche und Traditionen erhalten und zelebrieren diese auch noch im 21. Jahrhundert. Trotz aller Schnelllebigkeit.

Wir raten ihnen, ganz in Goethes Sinne: Egal ob mit der ganzen Familie, dem Partner oder guten Freunden, machen Sie sich auf und genießen Sie die Feiertage!

„[…]Ich höre schon des Dorfs Getümmel,
Hier ist des Volkes wahrer Himmel,
Zufrieden jauchzet groß und klein:
Hier bin ich Mensch, hier darf ichs sein!“

Vielleicht gibt es auch in Ihrer Region besondere Bräuche zur Osterzeit? Wir würden uns freuen, wenn Sie uns von diesen in den Kommentaren erzählen!
Das gesamte Team des Gentleman-Blog wünscht Ihnen ein frohes Osterfest!

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Die Autorin

Autoren_Hannah

Hannah Schaffrath

Aufgewachsen im schönen Freistaat Sachsen, arbeitet die studierte Germanistin als Social Media und PR Managerin in Berlin. Seit 2017 schreibt sie im Gentleman-Blog zu den Themen Mode, Etikette und Lifestyle.

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