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Wozu brauchen wir Dresscodes?

Wozu brauchen wir Dresscodes?

Wozu brauchen wir eigentlich all die vielen Dresscodes, die für Leute, die sich „einfach nur anziehen“ wollen, so schwierig zu durchschauen sind? Wäre es nicht einfacher, diesen Haufen überflüssiger Regeln einfach abzuschaffen und jedem die Wahl seiner Kleidung selbst zu überlassen? Kurz: Kann man sich den Regelkram nicht einfach sparen? Ich behaupte, es wäre keinesfalls einfacher, sondern deutlich komplizierter und außerdem auf fatale Art und Weise ergebnisoffen, auf Regeln in der Mode zu verzichten.

Dresscodes als gefühlte Zwänge

Betrachten wir zunächst ein alltägliches Beispiel: Die meisten Menschen wissen ganz genau, welche Art von Kleidung ein bestimmtes soziales Umfeld von ihnen erwartet. Nirgends begegnen uns Dresscodes häufiger als im Arbeitsalltag. Für viele Deutsche ist der Griff zum Anzug samt Hemd, Krawatte und schlichten Lederschuhen Pflicht oder zumindest wenig diskutabel. Gerade in den letzten Jahren wird sich darüber auch lauthals beschwert. Es sei, so höre ich oft Freunde im Gespräch formulieren, einengend und gleichmacherisch, den persönlichen Kleidungsstil derart zu unterdrücken. Schlimmer noch sei, für bestimmte Anlässe wie etwa die eigene Hochzeit eine bis hin zur Krawattenfarbe vorgegebene Garderobe diktiert zu bekommen.

Die Illusion der völligen Individualität

Ich behaupte, diese Argumentation ist zu kurz gegriffen. Ein Vergleich mit einer anderen, ebenfalls stark von Regeln dominierten Disziplin unseres Lebens kann in dieser Hinsicht vielleicht Klarheit verschaffen: dem Straßenverkehr. Niemand käme auf die Idee, vollkommene Individualität auf Deutschlands Straßen zu fordern. Jeder Leser mit Führerschein kann sich vermutlich vorstellen, wie die PKW-Verbindung zwischen München und Berlin aussähe, würden hier nicht die amtlichen Regeln für Autobahnen gelten. Wer soll sich noch auf unfallfreies Lenken konzentrieren, wenn bereits die Wahl der Fahrspur mit dem wenigsten Gegenverkehr oder eines angemessenen Tempos irgendwo zwischen „schnell“ und „sicher“ die gesamte Aufmerksamkeit fordert?

Ebenso wenig wäre es sinnvoll, einen einzigen Regelsatz der Straßenverkehrsordnung auf sämtliche Straßen- und Zonenarten anzuwenden. Autobahnregeln in Tempo-30-Zonen oder gar auf öffentlichen Parkplätzen? Nein danke. Einbahnstraßen-Regelungen auf Bundesstraßen? Auch hier würde ich dankend ablehnen. Sie sehen, auch in anderen Disziplinen unseres alltäglichen Lebens nehmen wir Regeln dankbar an. Wer sich an die Straßenverkehrsordnung hält, kann sich sicher sein — gleiches gilt für Dresscodes.

Kleider machen Leute

Natürlich werden jetzt einige Leser einwenden, im Straßenverkehr gehe es immerhin um Menschenleben, weshalb dort Regeln durchaus angebracht seien. Hier kann ich nur zweierlei erwidern. Erstens: Auch unsere Garderobe verfolgt neben individueller Eitelkeiten einen höheren Zweck, nämlich den des guten Eindrucks auf unsere Umwelt. Einen guten Eindruck zu hinterlassen ist eine von vielen Formen, höflich zu sein. Und höflich ist andererseits eben auch, wer anderen nicht die Vorfahrt nimmt. Zweitens: Neben der Analogie des Straßenverkehrs ließen sich noch viele weitere alltägliche Beispiele finden. Kochrezepte? Vor allem für Anfänger dankenswerterweise reguliert. Postwesen? Gottlob von Regeln dominiert. Baustatik? Justiz? Bundesregierung? Regeln soweit das Auge reicht.

Regeln sparen Zeit

Wir leben in einer Welt, die wesentlich auf der Ersparnis unnötigen Nachdenkens durch Regeln beruht. Wo immer wir irgendeine Form von Miteinander erleben, erleben wir auch Regeln. Höchste Zeit, dies auch für unsere persönliche Garderobe zu akzeptieren. Und ganz nebenbei: Wer die Regeln guter Kleidung erst beherrscht, wird viel Freude daran finden, sich ausgehend von diesen freier und individueller gekleidet zu fühlen und innerhalb gesunder Grenzen Regeln individuell auszuleben. Wer Dresscodes dagegen von vornherein ablehnt, wird nie jene wichtigen Grundlagen lernen, die viele alltägliche Kleiderfragen überflüssig machen und so den Spaß an der guten Garderobe überhaupt erst aufkommen lassen.

Lesen Sie auch:
Interview mit Florian S. Küblbeck – „Die Deutschen haben Angst davor, sich falsch anzuziehen

Über den Autor

Im renommierten Stilmagazin war der Modejournalist und Stilcoach Florian S. Küblbeck federführend für den redaktionellen Teil verantwortlich. Heute arbeitet er für verschiedene Blogs und Online-Magazine. Sein Spezialgebiet ist die klassische Herrengarderobe. Im Gentleman-Blog schreibt er unter anderem über Stil und die Garderobe eines Gentleman.

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Kommentare (10)

  1. Thomas H.
    Mrz 17, 2022

    Hy!
    Ich verirre mich eigentlich kaum in eure Sparte, aber als ich per Zufall diesen Artikel und ähnliche Artikel (Beiträge, „Blogs“, Fotos, etc.) im Internet aufgefangen habe, hat es mich augenblicklich gepackt:

    Was als Erstes im Müllcontainer landen sollte, ist sowas wie „Dresscode“. Als Zweites folgt die These, von Äußerem gleich auf Inneres schließen zu können. Ich kenne welche, mit denen ich mich völlig normal unterhalten konnte, obwohl die in fast von der Haut fallenden Kleidungsfetzen kümmerlich, wenn auch fast ganz bedeckt, bekleidet waren. Nicht jeder von denen eben genannten ist demzufolge gleich asozial oder gar Verbrecher. Es könnte sein, dass der/diejenige (fast immer) nur ziemlich arm ist, um sich solch piekfeine gleich meistens teure Kleidung leisten zu können. Und drittens: In einer WAHREN Demokratie hat ein Ausselektieren (auch gerade per Kleidung) nix mehr verloren. 4.:Demokratie = 1000% Individualität vom Lebens-/Wohn-/Mobilitätsstil her!

    Erstens ist in einer solch schnelllebigen Zeit, die vom digitalen Eindruck her verstärkt wird, relativ wenig Zeit vorhanden, sich drei Stunden lang um ein passendes Outfit zu kümmern, in einer Minute sollte ohne Mühen einer gehtauglich angezogen sein, im Winter wegen des Klimas auch meinetwegen zwei, weil dann klimatische Verhältnisse einen zum Sandwich-wrapping zwingen, das reicht. Die Zeit wird wahrlich zum Job und den „schönen Dingen des Lebens“ (=Freizeit, Kauf von „Wunschobjekten“ (nur bei Kleidernarren auch Kleidung als solche), Pendelzeit zwischen home, Einkäufen und „Berufsstandort“), bei Behinderungen und Krankheiten auch zur Auskurierung und/oder oftmals umständlichen Behandlung derer gebraucht. Da ist jeder Hedderfuddel wahrlich zu viel.

    Zweitens: Ausselektieren: Ich wurde schon von einer Ärztin, und das jäh am Ende der (lustlosen und erfolglosen) Nervenbehandlung (Lähmungsklumpfuß mit dementsprechenden Folgen), wegen dreckiger Kleidung angepöbelt. Leut: erstens war ich da direkt zwischen Erledigungen und kurz vor der Mittagsesseneinnahme kurz vorm Job in voller Hast unterwegs, zweitens dort zum ersten (und selbstverständlicherweise zum letzten) Mal in dortiger Praxis und drittens trifft es einen, der wo zu reich ist, um „richtig“ arm zu sein, aber doch so vom Knapplohn gegängelt wird, dass jede Ausführung eines (auch ihm selbstverständlicherweise zustehenden) Urlaubs zum Vabanquespiel eines leergefegten Kontos wird, was sich im Zwangsgebet bis zur nächsten Lohnauszahlung äußert: Laugenbrezel – Oblatenlebkuchen – Laugenbrezel – O – L – L – L -… Lohn, im Innersten. (Mögliche Reaktion jetzt: „Dann kauf dir doch was, es gibt da …“ Schon klar, gibts. Brauche aber auch Kies für mein individuelles, besseres Leben. Das mal als Vorspann. Will sagen: Ein Dresscode fördert mit dem Abstand zwischen Machtposition mit Sakko und vermeintlich „da unten“ mit leicht ausgefransten Jeans ein auch in einer vermeintlich voll demokratischen Gesellschaft noch immer herrschenden Art Kastentum. Arme Zone, fast schon verbotene Mittelzone („Schicht“), obere, per Dresscode abgehobene Herrscherzone (boss area), die in teuersten Luxusschlitten von eigener Burg über die eigene Finca und das eigene Hochhaus zum eigenen Strand (oder anderes) jetten können. P.s. diese können sich wahrlich am laufenden Band Guccis und Chanels leisten, das mal nebenbei.

    Und schon sind wir beim Psychosozialen: Punkt 2. des ersten Absatzes: Gerade auch hinter Weißkitteln und noch mehr Sakkos können Schaltzentralen für Machtgelüste und Pokerspiele um (noch mehr noch mehr…) Reichtum, alsbald auch „krumme Denger“ wie Betrug, etc., allerorten in den Nachrichten hörbar, eingebaut sein. Es gibt nur relativ wenige mit einer total sauberen Weste, denn Macht gelüstelt. Und solche Macht, es ist am Schandprojekt Stuttgart 21 allerorten ablesbar, wird auf dem Buckel des kleinen Mannes ausgetragen, der, weil eine solche Macht in den Industriechefetagen herrscht, dann nach ordentlicher Anraunze sich auch noch um „gemäße“ Kleidung kümmern muß. Solche Hackordnungen: cancel & exit! Es ist an der Zeit, die Ausnahmen von der Regel Äußeres gleich Inneres (Ä=I) nicht nur 1000%ig zu akzeptieren, sondern auch regelrecht aufzuspüren und dann per sozialem Brückenbau endlich das „Kastentum“ (= strenge Schichtung) aufzuheben. Merke: Ich kann, (WENN ichs kann) lambda mal omega durch die Wurzel….genausogut im Nachthemd oder Shorts ’n Shirt lösen, als im Reverskragenlook. Und: Gebäuden und Einrichtungen ists wurscht, wie ich „am Rechner angetanzt“ komme. Der Job ist wichtig. Was hilfts, wenn ich im piekfeinen Nadelstreifen und umständlichen Bewerbungen „dort“ irgendwo irgendwie anfangen möchte und aber nicht mal 1+1 zusammenzählen kann. Viel besser läufts: Jeans über ssüit Shirt an zack V-Pulli (sei mäßig mildes Frühjahr) über, passende Schuhe in je 1 Griff übergestülpt, rasch Hammer und Nägel gepackt, dort erschienen, und sogleich losgewerkelt. – Also, geht doch: Bosse merken im Übrigen auch ohne Nadelstreifen schon, ob Adlatus was taugt. Und dieser taugt, wenn er zum Job X taugt, sowohl in voller Montur als „sömmerlich“ gleichermaßen. Eine Änderung der Kleidung von Poncho auf Sakko bewirkt KEINESFALLS SYNCHRON eine Änderung von Hilfs- zu Doktorandenwissen und in umgekehrter Richtung von gespielter, ja indoktrinierter, (fast schon falscher) zu echter Herzlichkeit, Langmut, Geduld, etc. Außerdem: Mit „digital“ spielt ein sehr gewichtiges Wörtchen mit: es vernichtet das „analog“ der vor nicht allzu langer Zeit mit „redlichen Händen“ schaffenden Fließarbeiter, zwar nicht direkt offenkundig spürbar, aber wie Krebs im Körper operierend. „Analoge“ sollen ausgerottet werden. (Die nächste Generation hinter uns „Trittbrettfahrern“ ist dann nur noch digital – halebipbip!). Kommunikation ist ja jetzt schon aufs Smartphone (pardon: hörbare Schokolinse(n)?) beschränkt und mit einem Wischer („sweep“) kann ja jetzt schon jeder in dem anderen nicht gefallenden Outfit einfach „abgedreht“ werden. Stop(p)! Sozial? P.s.: Auf den Sakko kann ich dankend verzichten, wenn ich (auch monetär!) dadurch erreicht bekomme, mein Würstel nicht virtuell am Bildschirm vor mir gaukeln zu sehen, sondern einfach reell vom Teller mir zu schnappen und doch tatsächlich satt zu werden. Mit den letzten Sätzen habe ich den Punkt 3 auch bereits angesprochen.

    Und noch was: Wenn als Vergleich des „Kapierpegels“ (check levels) eine alte Senderanzeige der 60er Radios („magisches Auge“ in Balkenform) verwendet wird, sei bei fast dunkler Anzeige (voller Balken) nix kapiert, je mehr kapiert wird, desto mehr verschwindet der Balken gegen 0, dort ist alles gecheckt. Wenn kapiert wird, dass vor den Toren Europas (Ukraine) Krieg herrscht, ausgeführt durch einen, der oft, von Orden jeglicher Art auf der prunkvollen Kleidung verziert, auf Ledersesseln in relativ sicheren (vielleicht auch dementsprechend prunkvollen) Regierungsgebäuden den Krieg anzettelt und ohne große körperliche Mühe die Kriegsfäden zieht (Punkt 2 – sic!), schwindet der Balken in der Anzeige von 100 auf ca. 80%. Wenn dann kapiert wird, dass der ukrainische Präsident (über einen Artikel, warum er in lässiger Kleidung auch mal regiert, bin ich per Zufall und diverse Links auf den gentleman-blog gestoßen) zu seinem Volke spontan zum Krieg, zwar auf einem Ledersessel, aber quasi im T-Shirt und für einige schon wieder viel zu wenig gepflegt, sich äußert und dem gebeutelten Volk Mut macht und diese (Lebens)Art (wichtig!) auch noch gutgeheißen wird, schwindet der Balken von 80 auf 60%. Wenn als Folge kapiert wird, dass aber trotz „Sicherheitsphalanx“ um den (russischen) Präsidenten dieser, es herrscht ja aufgeheizte Feindstimmung, auch „mal“ von einer Fliegerbombe oder anderem Geschoß voll getroffen werden kann, wird folglich das Axiom kapiert: Krieg kann JEDEN treffen, also sowohl in hot pants, als im Nachthemd wie im Hermelinmantel, reduziert sich der Balken mit der folgenden Einsicht auf ca. 50%. Und nun wandeln wir den Schauplatz mit eben genanntem Satz in unsere kapitalistisch geprägte Welt um: ARMUT kann jeden treffen. Also: auch die im Smoking und „Demutsabsatz“, nicht nur die im Erdloch. Somit sollten sich Revers & Co bewußt sein, dass sie, auch per Zufall („Trick“ anderer, Mächtigerer?), mal blitzschnell arm werden können. Dann heißt es: rette sich weg von der Armut (z. B. per Sakkoverkauf), wer kann. Wenn das kapiert wird, schwindet der Balken auf den Level 40%. Wenn dann noch kapiert wird, dass es höchste Eisenbahn wird, dass Ober- und Unterschicht die dazwischenliegende, fast schon schwarze und (insgeheime, noch nicht ausgerufene) verbotene Zone der Mitte per aufeinander Zuwalzens von oben nach unten, auch gerade per 1000%igen Abbaus ausradieren kann, um so, auch gerade mit sofortiger 1000%iger Tilgung der Dressressentiments (und quasi „Wiener“ Herabschauens“) von oben gegen die untere Mittelschicht bis zum anderen Ende soziale Gerechtigkeit (s. Ärztinbeispiel: sich kümmern um die fehlende Gesundheit bzw. Wehwehles des/r Gegenüber statt Kleidungspöbel) herbeizuführen, ja zu -zwingen, dann schwindet der Balken beträchtlich von Level 40 auf 20%. Last but not least: In einem Kapitalismus, wie er bei uns in stumm epidemischer Weise wirkt, diktiert die Kohle den Kleidungskauf. In einer ECHTEN Demokratie herrscht Punkt 4 des ersten Absatzes hiesigen Kommentars. Dann entfällt neben obig genanntem auch selbstverständlich der diktierte Kleidungszwang von alleine, der quasi eine Minidiktatur („moralischer Richtung“) als Blocker der totalen, hackordnungsfreien, für allen gleichen Demokratie darstellt. Wird dieses auch nur kapiert, ist der Balken schon auf 10% verschwunden. Wird Kapiertes dann möglichst sofort für Unendlich umgesetzt, wird auf psychisch-moralischer Seite der Lichtschalter von II auf I (der Normalität, ohne, das „was hakt“) umgelegt, der Schaltimpuls tilgt den Balken auf völliges Verschwinden: 0%. Hält dann der Zustand I für ewig und unendlich an, brauch die Unterschicht nicht mehr Eden im unwirtlichsten alpinen Terrain im Wolkenniveau zu erbetteln, es breitet sich direkt vor dem ersten mm Haustür aus.

    Fazit: Es hat für alle Zukunft tausendhochtausend Mal mehr darauf anzukommen, wie dem Nächsten aus der Unterschicht volles Wohlergehen und individuelle Freiheit gefördert wird, als wie „mit was“ derjenige herumlatscht, (pardon: sich bewegt). Es sollte das „herrschen“: Mit 100.-€ einmal ein KOMPLETTES Set angezogen, hält dieses quasi ein Lebtag lang, ob Sakko, Zweckkleidung oder „hipster“. Mit XXtrem wenigen Handgriffen sitzen die Teile. Und ab in Jeans (Sommer: Shorts, da heiß) ins Büro. Die wenige Laufkundschaft rümpft dann nicht mehr die Nase, weil der „Lichtschalter“ ja auf normal umgelegt ist. Nebenbei können die Gedanken (z. B. eines „Verkehrsbosses“) dahin getrimmt werden, z. B. sich auf flüssige Infrastruktur per ständigen Sofortverbindungen vom auch noch so Kaff A nach B statt auf das Loch in der Schuhsohle des Mitarbeiters zu kümmern. Es bringt effizient mehr Nutzen. Eine „Schdrampe“ kann auch mit Löchern im Schuh fahren. Und zum Schluß: Darum habe ich auch u.a., als die Parkschützer noch in der Nähe des „Juchti-Areals“ im mittleren Schloßgarten in Stuttgart ein offenes Mikrofon, in das auch das Fußvolk mal seine Meinung „reintröten“ konnte, gepredigt: „Schämt euch nicht, „Loch“ zu zeigen und die halb zerfetzten Kleidungsstücke zu tragen, damit die Oberen 10000 Mal sehen, was mit „Armut“ abgeht“ Will heißen: Lichtschalter umlegen und weg mit den Ressentiments! Für alle Zukunft! (P.s.: Nach dem Umlegen wird selbstverständlich billig webstarke Kleidung für alle produziert, dann schwindet das Phänomen „Loch“ von alleine!)

    HOWGH! (Ein Mahner)

  2. Jakob B.
    Feb 4, 2021

    Ihre argumentationsweise ist absolute Blödsinn. Der Vergleich zum Straßenverkehr ist total hinkend. Im Straßenverkehr bestehen die Regel damit niemand verletzt wird. Inwiefern ich jemanden verletzten würde wenn ich als Bankmitarbeiter keinen Anzug tragen würde ergibt sich mir nicht.

    Und irgendwie scheint ihre Motivation einen solchen Artikel zu schreiben bei Ihrer Berufswahl naheliegend. Lassen Sie die Leute doch einfach das Tragen was Sie tragen wollen?????

    Ihr alle sollte euer Denkmuster Mal überdenken. Anstatt das ich mit meinen Klamotten Respekt für andere ausdrücke, erwarte ich von den Leuten den nötigen Respekt mich selber entscheiden zu lassen was ich anziehe.

  3. Feb 15, 2012

    Vielen Dank für den sehr interessanten Kommentar. Vor allem in dem Punkt, dass wir mit unsere Kleidung einen guten Eindruck hinterlassen wollen und dies im Sinne der Höflichkeit gegenüber anderen wichtig ist, kann ich sehr nachvollziehen. Nur nicht das Brautpaar ärgert sich über unpassend angezogene Gäste an dem wohl wichtigsten Tag im Leben.

    Viele Grüße
    Jens Magnus

  4. Jan 27, 2012

    Werter Boris
    Dann hast Du mich falsch verstanden.
    Es ist richtig, dass vom Äusseren nicht auf das Innere geschlossen werden kann.

    Ich meinte:
    ES WIRD vom Äusseren zum Inneren geschlossen – der berühmte erste Eindruck!

    Gruess
    McM

  5. Jan 19, 2012

    Ich finde den Beitrag toll formuliert, aber die Argumente recht schwach. Dabei Teile ich die Meinung, dass Dresscodes wichtig sind. Innere Werte, wie Jochannan McMorghey vor mir kommentiert, haben in meinen Augen aber wenig mit dem Äußeren zu tun aund das Äußere ist auch kein Schlüssel dafür. Dresscode ist eine Form von Respekt. Hier mein Kommentar zum Gastartikel auf dieser Seite:

    http://www.youtube.com/watch?v=viHjNXPRHCs&list=UU0j8HFDnOUdfQA18Dnhs92Q&index=1&feature=plcp

  6. Jan 10, 2012

    Werter Thomas

    aye, aye! die inneren Werte sind doch wirklich wichtig.
    Doch wie will ich im Schmuddellook mich meinem Gegenüber diese bekanntmachen?
    Schwierig wie wir alle zugeben müssen.

    Ich bin völlig Deiner Meinung, dass der Eindruck, und das ist ja eben immer der Äussere, sehr entscheidend ist. Und der Rückschluss vom Äusseren zum Inneren ist schnell gemacht.

    VErgessen wird die Wertschätzung und auch der Repekt gegenüber dem Anderen tatsächlich auch. Die schönsten Beispiele sind doch die Gäste an Hochzeiten…

    Gruess
    McM

  7. Thomas S.
    Jan 9, 2012

    Ein guter Artikel! Vielleicht noch eine kleine Randnotiz. Oft hört man den Satz, es komme nur auf die inneren Werte an, das Äußere sei nicht entscheiden. Dabei denke ich mir immer, dass – soweit es um Kleidung geht – das Äußere ob bewusst oder bei den anderen nur unbewusst ein ziemlich deutlicher Spiegel der vorhandenen inneren Werte darstellt. Bei den meisten Leuten trifft man doch meist ins Schwarze.
    Schön steht es im Artikel beschrieben. Die Kleidung ist auch eine Wertschätzung der anderen! Viele scheint es aber nicht mehr zu interessieren, so jedenfalls die allsommerlichen Erfahrungen – im Winter ist das schon schwerer, da ist es für zuviele „Individualitäten“ einfach zu kalt….

  8. Jan 6, 2012

    Aye!
    Kleider machen Leute und der heutigen Zeit der Orientierungslosigkeit sind Dresscodes gut und für die meisten ja auch einfach anwendbar.
    Danke für diesen Artikel!

    Gruess
    McM

  9. Dez 22, 2011

    Vielen Dank für Ihren ausführlichen Kommentar. Sicherlich kann man viele geeignete, vielleicht sogar geeignetere, Analogien zu etablierten Dresscodes finden. Dass diese in anders sensibilisierten Gesellschaften notgedrungen anders ausfallen, versteht sich. Bei meinem Vergleich bin ich stillschweigend von sinnvollen Verkehrsregeln ausgegangen, denn wie auch bei Kleidung sind Regeln spätestens dann zu Disposition gestellt, wenn ihre Notwendigkeit nicht mehr besteht.

  10. Herr Boldt
    Dez 21, 2011

    Sehr geehrter Herr Küblbeck,

    zuallererst begrüße ich Ihren gesamtgesellschaftlichen Blick und Ihr Gespür für interessante Fragestellungen. Das ganze warf allerdings bei mir eine Frage auf.

    Sind solche normativen Spielregeln nicht eher ein Soll als ein Muss?
    Wer indischen Straßenverkehr kennt, weiß dass auch scheinbar unregulierter Verkehr komischerweise funktioniert. Das liegt an zwei Feststellungen:

    1. Regeln für das gesellschaftliche Zusammenleben und erwartbares Verhalten werden vorallem durch jeden Menschen selbst getroffen, nicht durch ein von oben verordnetes System. Jede Art der Kultur entstand aus sich selbst heraus und nicht durch obrige Ge- und Verbote.
    2. Reglementierungen führen aufgrund von Informationsproblemen zu Ineffektivität und Innovationslosigkeit, das wissen wir nicht erst seit Hayek.

    Wenn auf einer Hauptstraße ein „Achtung Schulkinder“ Schild plötzlich 30 km/h vorschreibt, obwohl in dem Ort seit zehn Jahren keine Schule ist, die Anwohner aber darauf beharren, können Regeln auch völlig unsinnig sein.

    Ein besserer Vergleich hätte vielleicht im Bezug auf soziale Verhaltensweisen sein können. Wenn man z.B. mit jemandem essen geht und sympathisch wirken möchte, nimmt man nicht nur die gleiche Körperhaltung an, man isst sogar zum gleichen Zeitpunkt und geht auf den Gesprächspartner ein. Man trägt sogar Kleidung auf gleicher Stufe.

    Dresscodes sind eher ein Händedruck als StVO.

    Mit freundlichen Grüßen

    Boldt

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