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Wie viel Gentleman steckt in den ‚GQ Männern des Jahres 2012‘?

Wie viel Gentleman steckt in den ‚GQ Männern des Jahres 2012‘?

Es ist ein roter Teppich, auf dem die Männer brillieren. Jedes Jahr verleiht das Männer-Stil-Magazin Gentlemans Quarterly (GQ) seine Awards an Persönlichkeiten, die im wahrsten Sinne des Wortes ihren Mann gestanden haben. Und so traf sich am vergangenen Freitag das Who ist Who des Showgeschäfts in der Komischen Oper Berlin, um gemeinsam die „Männer des Jahres 2012“ zu feiern. Luise Köhler war für den Gentleman-Blog mittendrin und verrät aus Sicht einer Frau, wie viel Gentleman in den Preisträgern steckt.

Die GQ-Männer des Jahres 2012 im Gentleman-Check

Politik: Martin Schulz

Der SPD-Politiker und Präsident des Europäischen Parlaments Martin Schulz ist ein Mann der klaren Worte. Das entspricht nicht immer der Verhaltensweise eines Gentleman, zeigt sich aber im Hinblick auf seine Verdienste für die Europäische Union als durchaus ehrenwert. Das die EU 2012 mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet wurde, liegt an Männern wie Martin Schulz. GQ-Chefredakteur José Redondo-Vega zur Award-Vergabe: „Schulz ist nicht nur der Repräsentant der größten Volksversammlung unseres Kontinents, sondern auch ein streitbarer und im besten Sinne unbequemer Politiker.“ Ganz „handzahm“ nahm dieser am vergangenen Freitag seine Auszeichnung persönlich entgegen.

Sport: Robert Harting

Der deutsche Olympiasieger im Diskuswerfen zählte zu den ersten Gästen auf dem Roten Teppich und nahm sich viel Zeit für die Fragen der Journalisten. Harting überzeugte an diesem Abend nicht nur durch seine innere Ruhe, sondern auch durch gekonntes Understatement bei der Dankesrede. So fragte der gebürtige Cottbusser in gewohnt trockener Manier, ob „GQ“ in seinem Fall jetzt für „Großer Quatschkopf“ oder „Großer Querdenker“ stehe. Wir sagen „Chapeau!“ für diesen Auftritt und natürlich für die Leistung, die Robert Harting erbracht hat. Er ist ein Sportler mit Ecken und Kanten, der nebenbei auch noch studiert, Sportsoldat ist und die abstrakte Malerei zu seinen Hobbies zählt. Für Frauen der große Wurf.

Fernsehen: Joko Winterscheidt und Klaas Heufer-Umlauf

Ungewohnt „gentlemanlike“ präsentierten sich Joko Winterscheidt und Klaas Heuer-Umlauf, das wohl derzeit begehrteste Gespann im deutschen Fernsehen. Beide verneigten sich in der Dankesrede vor ihrer Redaktion, die sie auch mit auf die Gala und die anschließende Party brachten. Insbesondere Klaas Heufer-Umlauf zeigte sich an diesem Abend von einer bisher unbekannten Seite, als er die Laudatio auf Preisträger Martin Schulz hielt. So lobte er in seiner Rede die stets klaren Worte des EU-Parlamentspräsidenten und seinen Mut, gleich zweimal nach Athen zu reisen, obwohl er genau gewusst habe, „dort als Deutscher nicht mit Blumen und Pralinen empfangen zu werden“. Joko und Klaas können also auch ganz erwachsen und ohne grenzdebilen Schlagabtausch. Aber ganz ehrlich, wollen wir das?

Film National: David Kross

Eine Karriere beim Film, aber auch wie im Film hat der deutsche Schauspieler David Kross hingelegt. Bereits mit 17 übernahm er die männliche Hauptrolle in der Bestsellerverfilmung „Der Vorleser“ und durfte dabei Hollywoodgröße Kate Winslet so richtig nahe kommen. Dabei habe er immer Stil bewiesen, sagt die Schauspielerin über David Kross. Sie möge an ihm besonders seine Authentizität. – Und die hat er auch auf der GQ Gala bewiesen. So umarmte er sichtlich gerührt seinen Entdecker, den Regisseur Detlev Buck, als dieser ihm den Preis überreichte. David Kross – ein verdienter „Mann der Jahres 2012“, der Emotionen zeigt und auch in so jungen Jahren schon weiß, wie man sich als Gentleman verhält.

Mode: Nino Cerruti

Nino Cerruti ist ein gestandener Gentleman. Gemeinsam mit seiner Lebensgefährtin Sibylla Jahr betrat der italienische Modeschöpfer und Gründer des Modeunternehmens Cerruti den roten Teppich und versprühte eine Aura, wie kein anderer Mann es an diesem Abend tat. Ganz klassisch gekleidet mit Smoking und Schleife nahm Cerruti seinen Preis als „Mann des Jahres 2012“ in der Kategorie Mode entgegen. Zudem war er sehr geduldig im Umgang mit der Presse, lächelte besänftigend in die Kameras der kämpfenden Journalisten und ließ ansonsten die Frau an seiner Seite nicht aus den Augen. Ja, dieser Mann weiß, was sich gehört. – Nino Cerruti ist eben ein echter Profi in Sachen Stil.

Film International: John Cusack

Hollywood-Star John Cusack hielt sich bei seinem eher kurzen Besuch auf dem roten Teppich gewohnt bedeckt. Seine Augen leuchten wie eh und je, viel zu sagen hat er hingegen nicht. Es ist bekannt, dass der „The Raven“-Schauspieler gut und gern auf das oberflächliche Stelldichein mit Klatschreportern verzichtet. Dementsprechend distanziert, aber keinesfalls unhöflich ist auch sein Verhalten am Gala-Abend. Dieser Mann ist trotz seiner Wandlungsfähigkeit ziemlich geheimnisvoll, was ihn nicht unbedingt zum Gentleman macht, seiner Wirkung auf Frauen jedoch keinen Abbruch tut.

Musik: Mick Hucknall

Er hatte sie alle. Ob Catherine Zeta Jones, Helena Christensen oder Steffi Graf – als Mick Hucknall in den Achtziger Jahren seine großen Erfolge feierte, zählte er zu den wohl begehrtesten Männern im Showgeschäft. Die britische Musikerlegende– vielen besser bekannt als die samtene Stimme von Simply Red – hat aber bis heute kaum etwas an seinem Charme eingebüßt. Auch, wenn der einstige Frauenscharm sichtlich in die Jahre gekommen ist, ist er immer noch Profi im Umgang mit der Presse und den Frauen. Und auch die rote Mähne – sein Aushängeschild – sitzt noch. Ein außergewöhnlich talentierter Mann, der immer noch jede Menge Soul besitzt.

Kultur: Thomas Quasthoff

Thomas Quasthoff ist für mich der Gentleman des Jahres 2012. Als er auf dem roten Teppich danach gefragt wird, warum er seine Karriere als Bassbariton Anfang des Jahres beendete, antwortete er, dass es doch schöner sei, wenn alle sagen „schade dass Du aufhörst“, als wenn sie denken, „es wird aber auch Zeit“. Irgendwie sympathisch. Regelrecht dahin schmolzen die Journalisten (und ich) jedoch bei seiner Antwort auf die Frage, ob er denn aufgeregt sei, weil Supermodel Bar Refaeli auf der Gala anwesend ist. So sagte Quasthoff, er sei ja quasi mit einem Model verheiratet. Von daher interessieren ihn andere Frauen überhaupt nicht. Genau so gehört sich das, liebe Männer da draußen! Wenn ihr dann auch noch singen könnt, umso besser.

Stil: Shaun White

Wir sind nur Freunde.“ – So die Antwort von Snow- und Skateboard-Profi Shaun White auf die Frage, was denn nun dran sei an den Gerüchten um eine Affäre mit Bar Refaeli. Genauso bedeckt wie im Plausch mit den Reportern verhielt sich White auch auf der Aftershowparty. Genau genommen ward er gar nicht gesehen. Wahrscheinlich hat sich der sonst so Party-affine Olympia-Gewinner und Schauspieler eines besseren besonnen, nachdem er erst kürzlich betrunken in einem Hotel in Nashville randalierte. Das zeugt nun wirklich nicht von Etikette, gehört aber dennoch irgendwie dazu zu so einem „Rockstar-Leben“, wie White es führt. Wie alle anderen jungen Wilden hat sich der „Mann des Jahres 2012“ in der Kategorie „Stil“ am Abend der Award-Verleihung ungewöhnlich brav präsentiert. Für meinen Geschmack fast schon ein bisschen langweilig für einen, der als Held seiner Generation gefeiert wird.

Frau des Jahres: Bar Refaeli

Bar Refaeli ist „Gentlewoman of the Year 2012“ und wurde als einzige weibliche Preisträgerin an diesem Abend natürlich heiß erwartet. Dass sie den roten Teppich mit ihrem Bruder, statt wie spekuliert mit Snowboard-Profi Shaun White betrat, tat dem exklamatorischen Interesse der Fotografen und Journalisten keinen Abbruch. Sehr professionell, mit gut sitzendem Zahnpasta-Lächeln und vorteilhaften Posen stellte sie sich tapfer dem Trouble um ihre Person. Und man wurde den Eindruck nicht los, Frau Refaeli lacht sie auch ein bisschen aus – die Menschen, die sich auf so oberflächliche Art und Weise in einen Blitzkrieg um das beste Foto stürzen. Natürlich so, dass sie es nicht merken.

Legende: Sir Ben Kingsley

Was für ein intensiver Blick. Sir Ben Kingsley machte bei seiner Ankunft schnell klar, dass er immer noch selbst bestimmt, wie er sich auf dem roten Teppich zu präsentieren hat. Wie ein Ritter, der auch ohne Stahluniform auskommt, marschierte er zur Verleihung und hielt kurz inne, um ein bis zwei Fragen zu beantworten und den Fotografen die obligatorischen Fotos zu schenken. Doch auch wenn Kingsley in der Öffentlichkeit zumeist eine fast schon steinerne Maske trägt, so ist er als Schauspieler extrem wandelbar und bescheiden. So suche er bei seinen Rollen immer nach „großen, bedeutenden Männern.“ Viele der Männer, die er bisher verkörpert habe, seien intelligenter oder geduldiger als er. Das sei für ihn eine besondere Herausforderung. Sir Ben Kingsley hat es trotz seines Erfolgs nicht verlernt, zu anderen Männern herauf zu schauen. Eine Eigenschaft, die von Größe zeugt. Das macht ihn vielleicht nicht zum herzlichsten, dafür aber zu einem aufrichtigen Gentleman.

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