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Das Ende der klassischen Statussymbole?

Das Ende der klassischen Statussymbole?

Ein Gentleman benötigt keine Marken-Statussymbole als Krücken, um sein Selbst zu stützen. Ist die Zeit der klassischen Statussymbole vorbei, zumal andere Kriterien wichtiger werden?

Schon Oscar Wilde klagte: „Heutzutage kennen die Leute von allem den Preis und von nichts den Wert.“ Edle Stoffe, mechanische Uhren, handgefertigte Schuhe, coole Autos oder passende Anzüge sind keineswegs unbezahlbar. Eine beliebte Verkaufsstrategie von Luxusgütern ist die Verknappung des Angebotes oder die Auswahl der Zielgruppe über den Preis. Für Porsche ist die magische Preisuntergrenze 50.000 €, so hat der Vorstandschef des zu VW gehörenden Sportwagenbauers, Matthias Müller, dem „Focus“ gegenüber argumentiert. Sinkt der Preis unter die magische Grenze, ist scheinbar das Markenimage in Gefahr.

Zusammenhang zwischen Marke, Preis und Qualität stimmt nur noch bedingt

Das Image der angeblich Erfolgreichen wird vielfach durch Marken, Selbstdarstellung oder Orte symbolisiert. Dies gelingt nur dann, wenn das staunende Publikum auch um den Preis der Symbole weiß. Porsche, Ferrari, Rolex, Chanel, Louis Vuitton, Sankt Moritz, Kempinski oder die Côte d’Azur sind vielen Menschen als Luxusmarken oder Luxusorte bekannt. Rund 90 Prozent aller der weltweit produzierten Schuhe stammen aus Asien – für um Schnitt weniger als 15 Euro pro Paar und oft unter Bedingungen, die wegen nachhaltig, umwelt- und arbeitnehmerfreundlich sind. Labels wie Shoepassion, die ihre Schuhe nur in Europa und garantiert unter fairen Bedingungen produzieren lassen, sind da eine seltene wie positive Ausnahme.

Der vermutete Zusammenhang zwischen Marke, Preis und Qualität stimmt heute somit nur noch bedingt. Auf den ersten Blick ist für das ungeschulte Auge oft unmöglich feststellbar, ob es sich um Originale oder Kopien handelt.

Umgekehrt ist auch die alte Regel „Was nichts kostet ist auch nichts wert“, ist in der heutigen Schnäppchengesellschaft universell gültig. Diverse elektronische Handelsplattformen suchen Käufer zu sensationell günstigen Preisen. Zudem arbeiten immer mehr NO-LOGO-Unternehmen mit einer hohen Qualität.

Im Trend: individuelle Formate

Sie sind eine Marke!“, postulieren derzeit einige Image-Berater gegenüber ihren Kunden. Die Marke der Unternehmen wird ersetzt die Marke ICH. Überall in Deutschland haben industrielle Maßschneider ihre Filialen errichtet, die eine große Auswahl edler Stoffe anbieten, Maße nehmen und anhand dieser Maße in kurzer Zeit industriell fertigen. Unter anderem auf Taschen, Uhren, Hemden, Manschettenknöpfen, Autos oder Gürteln kann der eigene Name sichtbar gezeigt werden. Die Selbstinszenierung eines Menschen gewährt spannende Einblicke in die Persönlichkeit, Werteinstellungen, Interessen und Bedürfnisse.

Dem Gentlemen sind Marken egal

Einem Gentleman ist die Wirkung von Kleidung und Accessoires bewusst, doch er lässt sich weder von Unternehmen noch von sozialen Gruppen Produkte oder Regeln aufzwingen. Er kauft und trägt Sachen von Qualität, die ihm passen und stehen. Die Marke ist zweitrangig. Wichtiger sind ihm eine nachhaltige und faire Produktion.

Der Autor

Roger Kanzenbach arbeitet in der Immobilienwirtschaft als Projektmanager. Seine Beiträge im Gentleman-Blog beschäftigen sich mit der Wechselwirkung von Image, Preis und Wirkung.

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Kommentare (2)

  1. Feb 22, 2013

    Da stimme ich auch zu! Ein Gentleman hebt sich von der Masse ab, da er non-konformität liebt!

  2. miguel esteves
    Feb 18, 2013

    der schluss satz bringts auf den punkt!
    ein dankeschön an den autor roger kanzenbach. ;-)

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