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Mode-Klassiker: Der beige Trenchcoat

Mode-Klassiker: Der beige Trenchcoat

Eines der beiden Kleidungsstücke, die ihre herausragende Bedeutung für die klassische Herrengarderobe der Filmindustrie zu verdanken haben, ist der Trenchcoat. Anders als der Smoking – das zweite jener beiden Kleidungsstücke – wurde er einem breiteren Publikum überhaupt erst durch seine Auftritte in Klassikern wie «Casablanca» mit und an Humphrey Bogart bekannt. Seither ist er quasi unverzichtbares Requisit für jeden Filmdetektiv von Columbo über Derrick bis hin zu Remington Steele. Seine Ursprünge hat der Trenchcoat allerdings nicht unter Schauspielern und Ermittlern, sondern in den Schützengräben des Ersten Weltkrieges.

Ursprung des Trechcoats liegt im Schützengraben

Thomas Burberry, Gründer des heute wohl bekanntesten Mantelherstellers der Welt, war ursprünglich für hochwertige Outdoor-Kleidung und Textilien bekannt, die den Ansprüchen von Ingenieuren, Sportlern und Abenteurern genügen sollten. Eine seiner patentierten Erfindungen war ein festes Baumwollgewebe, das auf natürliche Art und Weise wasserdicht war: Gabardine. In dessen Anfangszeit um 1870 wurden daraus unter anderem Zelte gefertigt, die Roald Amundsen bei der Eroberung des Südpols wertvolle Dienste leisteten. Bald schon wurde das britische Militär auf diesen Vorläufer heutiger Funktionsgewebe aufmerksam und bestellte bei Burberry Mäntel für seine Truppen, die sie in den Gefechten des Ersten Weltkrieges tragen sollten. Nachdem die Mäntel sich als wasserabweisende, wärmende Kleidungsstücke bewährt hatten, trugen die Soldaten sie nach Kriegsende auch im zivilen Leben und ebneten ihnen so den Weg in die alltägliche Garderobe. Noch heute verweist der Name des Trenchcoats auf dessen Herkunft und ursprüngliches Einsatzgebiet: den trench, also den Schützengraben.

Mit der Ankunft des Trenchcoats in der zivilen Gesellschaft begann auch sein Triumphzug durch die Filmgeschichte. Kaum ein männlicher Schauspieler hat ihn nicht mindestens einmal im Laufe seiner Karriere getragen, wenn es galt, einen Ermittler, Ganoven oder Gentleman zu verkörpern. Doch nicht nur Männer fanden Gefallen am einstigen Militärmantel: Auch Audrey Hepburn trug in «Frühstück bei Tiffany» ein solches Stück und verhalf ihm damit bis heute zu ungebrochener Popularität unter gut gekleideten Damen. Mit dem Ende der großen Detektivserien in den 1980er Jahren drohte der Trenchcoat jedoch in der Belanglosigkeit zu versinken. Jahrelang sah man ihn im Film nur noch selten, und wenn doch, dann meist in ironischer Bedeutung, als Klischee einer vergangenen Ära.

Fester Platz in der Herrengarderobe

Heute kann er als stilistisch weitgehend neutral gelten und hat sich den ihm gebührenden Platz in der Herrengarderobe zurückerobert. In all der Zeit wurde dieser Klassiker der Modegeschichte jedoch nahezu unverändert produziert. Er bleibt bis heute der einzige Mantel, der das ganze Jahr über mit beinahe jedem Outfit kombiniert werden kann, ohne deplatziert zu wirken.

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Der Autor

Auszug aus dem Buch »Was Mann trägt: Gut angezogen in zwölf Schritten« von Florian S. Küblbeck. Der Modejournalist und Stilcoach arbeitet für verschiedene Blogs und Online-Magazine. Sein Spezialgebiet ist die klassische Herrengarderobe.

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