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Architektur trifft Natur: Leben im Baumhochhaus

Architektur trifft Natur: Leben im Baumhochhaus

„Wie man sich bettet, so liegt man”, sagt der Volksmund. Ein Wohntrendexperte würde hinzufügen: „Wie man wohnt, so lebt man”. Übersetzt in den modernen Anspruch der Menschen an ihren eigenen Wohnraum heißt das: Der Lebensstil zeigt sich im Wohnstil. Somit wird die Wohnungseinrichtung heutzutage von wachsenden Individualitätsansprüchen geprägt. Ein anderer Trend: Auch viele Stadtmenschen möchten wieder naturnäher, umweltbewusster und „grüner“ leben, ohne allerdings auf die Stadtlage zu verzichten.

In der Stadt in der Natur wohnen

In diesem Stil hat auch der japanische Star-Architekt Sou Fujimoto gedacht, der den Wettbewerb „La Folie architecturale de Richter“ in Montpellier gewonnen hat. Seine Idee: ein Baumhochhaus. Sie haben richtig gelesen, ein Baumhochaus. Wie der Name des Architekturwettbewerbs vermuten lässt, ist dieses Projekt in der Tat etwas verrückt.

Der Fantasie sind bekanntlich keine Grenzen gesetzt. Und der von Architekten noch weniger. Klassische, funktionale Wolkenkratzer entfernen sich mittlerweile immer mehr von den gewöhnlichen Schemata, um sich in wahre Kunstwerke zu verwandeln. Moderne Technologien und immer bessere Materialien machen es möglich, kreative Ideen der Architekten umzusetzen und dabei trotzdem die nötigen Standards einzuhalten.

Das Projekt Baumhochhaus ist eines von insgesamt zwölf Gebäuden, die als „architektonische Follies“ in verschiedenen Stadtgebieten von Montpellier entstehen sollen. Baubeginn soll 2015 sein, die Fertigstellung für den Wohnturm am Ufer des Lez ist für 2017 angekündigt.

Das Baumhochhaus wird „Arbre Blanc“ (Weißer Baum) heißen, und das Aussehen wird stark an einen dichten, weißen Baumwipfel erinnern, der voller Dachgärten ist. Die bizarre Form basiert dabei auf verschiedenen Grundrisskonzepten mit exponiert angelegten Balkonen, die sich, spiralförmig übereinander gestapelt, zu der organischen Form eines abstrakten Baums in die Höhe drehen. Der Weiße Baum wird nicht weit vom alten Stadtzentrum auf einer Fläche von 2.525 Quadratmetern errichtet, so dass man vom Hochhaus einen herrlichen Blick auf das Meer, den Berg Pic Saint-Loup und den Fluss Lez haben wird.

Grenzen zwischen drinnen und draußen aufbrechen

Sou Fujimoto, Gewinner mehrerer renommierter Architektur-Preise, ist für seine Projekte bekannt, die immer mit der Natur und ihrer authentischen Umsetzung interagieren. Ihm ist es wichtig, die Grenzen zwischen drinnen und draußen aufzubrechen. Die Idee des Baumhochhauses ist tief in der Kultur der Stadt verankert, da die Bewohner Montpellier sich ausgesprochen gerne im Freien aufhalten.

Dieser große weiße Baum wird 56 Meter hoch, in 17 Etagen unterteilt sein und 120 Luxusapartments in Montpellier beherbergen, einige Büros, eine Panoramabar und eine Galerie für Gegenwartskunst. Jede Wohnung wird mit Balkonen und Dachgärten ausgestattet sein, die mindesten halb so groß wie die Innenräume sind, um wirklich den Eindruck zu erwecken, auf einem Baum zu leben. Um dieses „Haus“ noch komfortabler zu gestalten, befindet sich eine Tiefgarage mit 150 Parkplätzen für Bewohner und Leute aus der Nachbarschaft im Gebäude.

Der Wolkenkratzer wurde so erdacht und geplant, dass die Aufteilung des ganzen Komplexes und der einzelnen Einheiten die richtige Mischung aus Licht und Schatten schaffen. Das verbessert das Wohlbefinden der Bewohner und begünstigt das Wachstum der Pflanzen, die sich in den Dachgärten und Hängenden Gärten befinden werden. Die Kosten für das außergewöhnliche Projekt werden auf fünf Millionen Euro geschätzt.

Zukunft wird Gegenwart

„In einem Haus zu wohnen ist, als würde man in einem Baum wohnen“ – davon ist Sou Fujimoto überzeugt. Die Zukunft vorherzusehen ist unmöglich, doch dieses Projekt könnte ein kleiner Hinweis darauf sein, wie der Mensch in Zukunft in Großstädten leben wird.

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Kommentare (3)

  1. Mrz 2, 2015

    Tolle Visionen – genau so sollten sich Städte entwickeln.

  2. Mai 20, 2014

    sehr schöner beitrag und tolle impressionen

  3. Mai 2, 2014

    Sehr schöner Gedanke, den Fujimoto dort umsetzt. Es ist angenehm zu sehen, dass solche Projekte direkt umgesetzt werden. Vor einigen Jahren oder Jahrzehnten hätte solch eine Idee nur als abstrakte Zukunftsvision Anklang gefunden.

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