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Wein-Cocktails: Trendgetränk für den Sommer

Wein-Cocktails: Trendgetränk für den Sommer

Ein kühlender Drink im Freien ist eine feine Sache, auch wenn die Wespen wie jeden Sommer für viele erschreckte, teilweise leicht panische Gesichter sorgen. Klassiker wie der Gin & Tonic und Trends wie Aperol Spritz oder Hugo sind derzeit in aller Munde (man verzeihe dieses Wortspiel), doch eine noch nicht allseits bekannte Cocktail-Variante ist dieses Jahr ebenfalls häufiger anzutreffen: Der Wein-Cocktail oder zumindest ein Cocktail mit Wein. Der Gentleman-Blog geht der Frage nach: Ist das jetzt ein Modegetränk, bei dem man sich in ein paar Jahren schämt, es auf Facebook, Instagram & Co. in den Händen zu halten, oder kann ein solcher Mix auch auf lange Sicht als stilvoller Genuss gelten?

Wein-Cocktails bedeuten gehobenen Genuss

Einmal abgesehen von Szenedrinks wie der „Kalten Muschi“, was ja auch eher eine Brause darstellt, gehören Wein-Cocktails trotz ihrer nicht wirklich flächendeckenden Verbreitung seit langem zu einer guten Cocktail-Bar. Vor allem der Kir (Weißwein + Cassis) und Kir Royal (Champagner + Cassis) sind traditionelle Getränke, die jeder Barkeeper mit Leichtigkeit beherrscht.

Mit den weniger bekannteren Kreationen wie dem Paysan (fruchtiger Pinot Noir und Chambord-Likör), dem Red Hot Summer oder dem San Francisco Sangaree hat der Barmann weitere einfache, aber erfrischende Sommer-Drinks zur Hand, die gut schmecken und auch geübteren Gaumen eine Freude bereiten.

Die Gegenposition zum Wein-Cocktail

Der Sinn von Cocktails war es lange Zeit, starke Spirituosen im Geschmack gefälliger zu machen, damit man sie auch unbeschwert genießen kann. Die „leichte Zugänglichkeit“ ist hier das entscheidende Stichwort. Im Schnitt hat ein guter Weißwein unter 13 % Vol. Alkohol und ein Rotwein um die 14 % Vol., variiert aber je nach Herkunftsland und Rebsorte mitunter beträchtlich. Er wird aber 15 % Vol. aufgrund der alkoholischen Gärung nicht übersteigen können. Ein Wein kann also gar keinen erdrückenden Alkoholgehalt aufweisen, schlecht gemachte Beispiele einmal ausgenommen, und schmeckt daher bereits pur. Mehr noch, ein guter Wein ist ja ausdrücklich dazu gemacht, ihn pur zu genießen.

Dies kann man von einigen Spirituosen wie Tequila, Gin oder gar Rum weit weniger behaupten, zumindest wird man hier weniger Personen finden, die von „Genuss pur“ bei ihnen sprechen. Aus diesem Grund könnten Wein-Cocktails nur der Versuch sein, gegen die stärker werdende Konkurrenz der anderen Spirituosen und Mix-Getränke bestehen zu können. Es ginge, so der Vorwurf, also gar nicht um die Erweiterung des Geschmackshorizontes, sondern schlichtweg darum, bestehende Absatzmärkte zu sichern und neue zu erschließen.

Ein weiterer rein wirtschaftlicher Grund könnten auch die unterschiedlichen Steuersätze sein: Für einen guten Rotwein bezahlt man um die 12 Cent, vielleicht auch einmal 20 Cent an den Fiskus. Für einen Brandy, der dazu in der Regel noch eine um ein Drittel geringere Füllmenge aufweist, werden mitunter über 3 Euro fällig. Wein-Cocktails sind damit in Regel schlichtweg günstiger.

Junge Winzergeneration geht mit der Zeit

Die jüngere (Winzer-)Generation setzt sich zusehends mit Trends und aktuellen Geschmacksvorlieben auseinander, auch um dem teilweise etwas piefigen Eindruck der traditionellen Weinwelt zu entkommen (man denke dabei nur an graphische Ausdrücke wie „Fat Bastard“ oder „Pornfelder“). Dies kann ohne Zweifel zu Kreationen führen, die eindeutig Ausdruck ihrer schnelllebigen Zeit sind. Aber Innovationen bringen auch immer wieder gute, zeitlose Drinks hervor.

Und deshalb scheint es auch nicht verwerflich, wenn man aus verschiedenen Stoßrichtungen heraus, seien diese wirtschaftlich oder von neuen Gaumenfreuden motiviert, neue Ideen entwickelt oder alte, aber zu Unrecht vergessene Delikatessen wieder aufleben lässt. Gute Wein-Cocktails stellen eine schöne Alternative zu bereits etablierten Getränken dar und manch einer hat mit Sicherheit das Potential, bei dem einen oder anderen Gourmet ein neuer Favorit zu werden.

Weil-Cocktails schoen zubereitet

Drei Rezepte zum Ausprobieren

Blaauwklippen Before & After Style Kir Royal
• 1-2 Esslöffel Before & After Aperitif
• 180 ml MCC oder Schaumwein (Sekt, Champagner)

Den Before & After in ein Champagner- oder Martiniglas füllen und mit dem Schaumwein aufgießen. Nach Belieben garnieren.

San Francisco Sangaree
• 4 Kirschen
• 8 ml Zuckersirup
• 45 ml Merlot
• 30 ml Bourbon
• Zitronenscheibe

Kirschen, Eis, Sirup, Wein und Bourbon zusammen mit der Zitronenscheibe in den Shaker geben und mixen. Alles zusammen in ein Glas (Tumbler) geben.

Red Hot Summer
• 180 ml Rotwein (z. B. Shiraz, Spätburgunder)
• 60 ml Zitronen-Limette Soda
• Zitronenscheibe als Dekoration

Zutaten zusammen in ein Longdrink-Glas geben und mit Zitronenscheibe garnieren.

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»Cocktails: Die Kunst, perfekte Drinks zu mixen«

Der Autor

CAPREO LogoDaniel Villbrandt arbeitet bei CAPREO, dem Spezialisten für südafrikanischen Premiumwein. Im Gentleman-Blog schreibt er regelmäßig über Genuss, Gastronomie und alkoholische Leckereien.

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Ein Kommentar

  1. Mira
    Okt 17, 2018

    Da sieht man mal wieder was man alles noch nicht genau kennt. Wein Cocktails klingen sehr interessant. Habe es zwar bisher noch nicht probiert, aber beim Lesen kann ich mir den San Francisco Sangaree sehr gut geschmacklich vorstellen. Definitiv eine gute Idee zwei gute Dinge mit einander zu verbinden.

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