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Qualität zahlt sich aus – auch an der Börse

Qualität zahlt sich aus – auch an der Börse

Auf Qualität zu setzen, lohnt sich. Das gilt nicht nur für hochwertige Haushaltsgeräte, Möbel renommierter Hersteller oder die handgenähten Budapester, sondern auch für Aktien. Börsen-Expertin Jessica Schwarzer erklärt im Gentleman-Blog, woran man Qualitätsaktien erkennt, und wie eine erfolgreiche Anlagestrategie aussieht.

Qualitätsaktien sind krisenresistenter

Wer an der Börse auf Qualität setzt, kann deutlich ruhiger schlafen. Glauben Sie nicht? Ist aber so. Speziell in Krisenzeiten erweist sich der Faktor „Qualität“ als wertvolles Element bei der Risikostreuung und sorgt für Stabilität im Depot. Das Schöne: Diese Aktien schwanken weniger stark und stürzen auch nicht kräftig ab, wenn es an der Börse mal knallt. Das zeigte sich sowohl zur Jahrtausendwende, als die Internetblase platzte, als auch beim Ausbruch der Finanzkrise 2008/2009. Qualitätsaktien steckten die Schocks besser weg als beispielsweise kleinere oder mittelgroße Nebenwerte oder Titel mit hoher Dividendenausschüttung.

Und deshalb entwickeln sie sich auch viel besser. Der Weltaktienindex MSCI World wird von seiner Qualitätsvariante, dem MSCI World Quality, klar abgehängt – vor allem langfristig. Doch woran macht sich „Qualität“ nun bei Aktien genau fest? Für den Spezialindex sind ein nachhaltiges Gewinnwachstum der Firmen, hohe Eigenkapitalrenditen und geringe Verschuldung Indizien für Qualität. Auf Sicht von fünf Jahren haben die so bestimmten Aktien mehr als 50 Prozent zugelegt, ziemlich genau doppelt so viel wie der MSCI World. Noch deutlicher zeichnet sich der Vorsprung über zehn Jahre lang ab: Der MSCI World Quality gewann mit gut 80 Prozent mehr als dreimal so viel wie der Weltaktienindex.

Der Grund ist relativ einfach: Bei einem wirtschaftlichen Abschwung oder gar einer Rezession sind Qualitätsunternehmen meist nicht so stark betroffen. Entsprechend entwickeln sich auch ihre Aktien besser als der Gesamtmarkt. Zwar geraten Qualitätsaktien bei einem Kurseinbruch auch unter Druck aber das Minus ist in den meisten Fällen geringer.

Indikatoren für Qualitätsunternehmen

Qualitätsunternehmen zeichnen sich zudem durch eine starke Marktstellung aus. Sie können ihre Preisvorstellungen meist durchsetzen – selbst in wirtschaftlich schwierigen Zeiten. Das gilt beim Ein- wie beim Verkauf. Es entsteht eine Überrendite, wie Finanzfachleute sagen: Die Firma verdient bestens. Zu den Topwerten im MSCI World Quality gehören Microsoft und Apple, Johnson & Johnson, Nestlé und Roche.

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Zu einem Qualitätsunternehmen mit langfristigem Börsenerfolg gehört aber auch ein starker Name, eine starke Marke. Ein weltweit anerkannter Markenname garantiert oft nachhaltig gute Geschäfte. Walt Disney ist ein Beispiel dafür. Der Mickey-Mouse-Konzern dominiert seit Jahrzehnten die Kinderzimmer – und das nicht nur mit Mickey und Co., sondern mit immer neuen Comicfiguren samt Zubehör. Mit großem Erfolg. Hinzu kommen Filmlizenzen, Freizeitparks und und und…

Qualität ist gut. Absicherung ist besser!

Trotzdem gilt: Qualität kann vergänglich sein, in der Bilanz, bei den Produkten und bei den Aktien. Man denke nur an Nokia! Um die Jahrtausendwende waren die Mobiletelefone der Norweger absolut angesagt. Dann verschlief Nokia den Smartphone-Trend und war plötzlich völlig abgemeldet. Das Mobilfunkgeschäft gehört mittlerweile zu Microsoft, Nokia ist nur noch Netzwerkausrüster. Das kann passieren.

Grundsätzlich gilt aber: Qualitätsaktien eignen sich für turbulente Börsenphasen und risikoaverse Investoren. Für Qualitätswerte spricht die relativ niedrige Schwankung im Aktienpreis. Nun kann man auf Einzelaktien setzen oder – was ich bevorzugen würde – das Risiko breiter streuen. Das geht am besten mit einem börsengehandelten Indexfonds (ETFs), der die Entwicklung des MSCI World Quality eins zu eins abbildet. So setzen Sie auf ganz viele Aktien und sind nicht vom Wohl und Wehe einer einzigen oder einiger weniger Unternehmen abhängig. Denn das kann ganz schön riskant sein. Denken Sie nur an Nokia!

Ausschließlich auf Qualitätsaktien setzen, empfiehlt sich also auch nicht. Sie sind ein Baustein einer vernünftigen und erfolgreichen Anlagestrategie. In meinem aktuellen Buch „Einfach erfolgreich anlegen“ machen sie beispielsweise in einem konservativen und ausgewogenen Depot je acht Prozent und im chancenorientierten Depot 15 Prozent aus. Eine Beimischung, die sich aber durchaus lohnt. Eben weil sich Qualität auszahlt!

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Die Autorin

Finanz-Expertin Jessica SchwarzerDie Historikerin und leidenschaftliche Börsianerin Jessica Schwarzer schreibt seit über 15 Jahren über Geldanlagen und ist Chefkorrespondentin Börse beim Handelsblatt, Deutschlands führende Wirtschafts- und Finanzzeitung. Ihr drittes Buch heißt „Einfach erfolgreich anlegen. Entspannter Vermögensaufbau“ und ist im Dezember 2015 erschienen.

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Ein Kommentar

  1. Besserwisser
    Jul 9, 2016

    Nokia kommt aus Finnland, nicht aus Norwegen…

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