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Wie belastbar sind Sie wirklich?

Wie belastbar sind Sie wirklich?

Eine Kette, so weiß es der Volksmund, ist nur so stark wie ihr schwächstes Glied. Im Sport und in der Wirtschaft lernt man daher häufig, dass ein vorausschauender Umgang mit eben jenem „wunden Punkt“ auch der Schlüssel zum Erfolg ist. Wir liefern drei Anhaltspunkte, anhand derer sich die eigene und fremde Belastbarkeit überprüfen lässt.

1. Impulskontrolle – Gradmesser im Alltag

Gradmesser für die präzise Einschätzung eines Menschen ist häufig dessen Impulskontrolle. So unterscheidet man beispielsweise in der Kriminalistik zwischen einer „Waffe des Vorsatzes“ und einer „Waffe der Gelegenheit“. Letztere kennen wir bereits aus vielen Krimis: Es handelt sich um den berühmten „dumpfen Gegenstand“, der dann zum Einsatz kommt, wenn der Täter irgendwie in die „Bredouille“ gerät. Die Waffe des Vorsatzes dagegen deutet auf Selbstkontrolle hin. Sie ist Indiz für ein hohes Maß an Reflexion. Was in der Kriminalistik präzise Erkenntnisse über das Motiv des Täters zulässt, führt auch im Alltag zu einer punktgenauen Einschätzung. Natürlich ist diese weniger dramatisch.

Wer nah bei sich selbst ist, hat meist auch seine Impulse unter Kontrolle. Dagegen neigt eine Persönlichkeit, die bestimmte Dinge nicht ausreichend verarbeitet, zu impulsiven Handlungen. Diese können sich bereits in Kleinigkeiten äußern: eine ungeduldige Antwort, eine harte Wortwahl bis hin zum tatsächlichen Wutausbruch.

Hier geht es um die Verlagerung eines inneren Konfliktes in eine äußere Reaktion. Übrigens muss diese nicht ausschließlich von aggressiver Natur sein. Auch eine leicht herbei zu führende Verunsicherung oder eine grundsätzliche Schreckhaftigkeit sind Hinweise für eine mangelnde Impulskontrolle. Vor wichtigen Verhandlungen, einer Beförderung oder externen Kooperation sind diese Aspekte gute Impulsbarometer.

Auch im Selbsttest liefert die Impulskontrolle schnell Hinweise: Wenn ich merke, dass mich jede Kleinigkeit nervös macht, brauche ich dringend eine Pause. Oder ich sollte etwas in meinem Ablauf umstellen. Oder auch beides.

2. Innere Befindlichkeit vs. äußere Professionalität

Diese Szene werde ich nie vergessen: Eine Arbeitskollegin hatte Geburtstag. Also tat ich, was man halt so macht, wenn jemand Geburtstag hat: Ich gratulierte ihr – mit angemessenen Worten, freundlich, ohne Hintergedanken. Hätte ich allerdings vorher geahnt, was da auf mich zukommt, hätte ich meinen Mund gehalten.

Anstatt sich zu bedanken, rastete sie komplett aus: „Ihr wisst, dass ich das nicht will.“ Was daraufhin geschah, kann ich in der Rückschau schwer rekonstruieren, aber es war ein großes Tohuwabohu. Im Nachhinein kam heraus, dass die Kollegin an ihrem Geburtstag bereits zweimal die Nachricht vom Tod eines Familienmitgliedes erhalten hatte.

Mal ganz davon abgesehen, dass man mich im Vorfeld auf dieses Dilemma dezent hätte aufmerksam machen können, war danach an unserem Verhältnis nicht mehr viel zu retten. Ihr unverarbeiteter Schmerz war in Gänze wieder belebt – durch mich, den ahnungslosen Gratulanten.

Natürlich ist dies ein Extrembeispiel, doch bietet es den Vorteil der schnellen Verdeutlichung: „Blind vor Schmerz“ ist eine zutreffende Umschreibung für den Moment, in welchem der Auslöser nicht von der Ursache unterschieden wird. Das eingeschränkte Sichtfeld baut dabei eine tragische Eigendynamik auf.

Dort, wo man sich lange kennt, kann man eine Auslösung des Schmerzempfindens vermeiden. Flexibilität und Belastbarkeit im Ablauf sowie die personelle Besetzung lassen sich so allerdings nicht garantieren. Das Spannungsfeld um eine derartig verletzte Persönlichkeit führt zu einem sozialen Eigenleben. Manche gesunde Entwicklung wird auf diese Weise erschwert oder sogar komplett verhindert.

Anmerkung: Natürlich gibt es auch hier das Gegenbeispiel. Wer jedwede Wahrnehmung von Schmerz abblockt, wirkt vielleicht auf den ersten Blick äußerst gelassen und unbeeindruckt. Aber auch hier gibt es deutliche Verhaltensweisen im obigen Sinne.

3. Zwischen Ratio & Intuition

Wir lieben sie irgendwie alle. Diese Geschichten, in der jemand – entgegen allen Widerständen – am Ende etwas erfolgreich realisiert. Dabei vertraut diese Person häufig auf das sogenannte Bauchgefühl. Der innere Goldsucher wird aktiviert von diesen modernen Fabeln…

Ein Beispiel hierfür ist das berühmte französische Rennpferd Ourasi. Der weltbekannte Traber fiel als junges Pferd einer Frau auf, die ihn für einen Champion hielt. Sie redete auf ihren Mann ein, der selbst ein erfahrener Pferdezüchter war. Trotz seines anfänglichen Widerstandes verhalf sie dem vierbeinigen „Nobody“ zum Weltruhm. Dies tat sie im Geist der tiefen, inneren Verbundenheit.

Ourasi war mehr als ein gewinnträchtiger Goldesel: Er war ein Star. Er war diese Art von Persönlichkeit, die Leute dazu bringt, weite Reisen in Kauf zu nehmen, um sie einfach nur zu sehen. Er war unglaublich. Aber er war eine „verrückte Entscheidung“: Der Fachmann hatte ihm keine Beachtung geschenkt, hielt die Investition in ihn zunächst für pure Zeit- und Geldverschwendung.

Der Star „Ourasi“ war sozusagen ein „Kind der Liebe“. Nur die innere Berührbarkeit, die sich mit der Intuition verbindet, hat ihn sichtbar gemacht. Der puren Ratio blieben seine Qualitäten hingegen verborgen. Frage: Sind Sie so gut mit sich selbst verbunden, dass Sie eine solch’ „verrückte Entscheidung“ wahrnehmen könnten? Oder dominiert die pure Ratio Ihren Blickwinkel?

Fazit: Wer kann präzise einschätzen, wie oft man eine vermeintlich unauffällige Chance achtlos vorbeiziehen lässt? Ich glaube, dass Sie das können. Ich bin davon überzeugt, dass jeder über eine gewisse Intuition verfügt, die mit den persönlichen Fähigkeiten verbunden ist. Wer sich mit sich selbst wohl fühlt, kann jene Chancen ergreifen.

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Über die Autorin

UnbenanntPatrizia Becker von Erfolg mit Stil berät Unternehmen und Entscheider mit psychologischem Fingerspitzengefühl in Sachen Auftritt und Kundengewinnung. Ihre Passion: Die Optimierung erfolgskritischer Abläufe und strategischer Hotspots. Im Gentleman-Blog schreibt sie über Motivation, Selbstverwirklichung und Krisenmanagement.

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Ein Kommentar

  1. Jean Prost
    Mrz 20, 2017

    Wenn man mit Leidenschaft an seine Aufgaben heran geht, braucht man nicht von Belastbarkeit sprechen. Belastet ist nur derjenige, der nicht mag, was er macht. Punkt.

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